Mieteinnahmen erwartet
Lüdenscheid will Digitale Tafeln aufstellen lassen - auch um auf Baustellen hinzuweisen
Das Thema Plakate sorgte in Lüdenscheid in den vergangenen Jahren immer wieder für Aufsehen - wenn auch nicht ausschließlich positiv. Zukünftig möchte die Firma Digooh im wahrsten Sinne des Wortes Aufsehen erregen.
Lüdenscheid - Wegen Wildplakatierungen sollten zu Beginn des vergangenen Jahres drei Lüdenscheider Partyveranstalter mehr als 1000 Euro zahlen, weil sie an Fassaden leer stehender Geschäfte Werbung für ihre Feier machten. Sie verstießen damit ohne es zu wissen gegen das städtische Verbot des wilden Plakatierens, da das alleinige Werberecht für das Stadtgebiet Lüdenscheid in den Händen einer Berliner Firma liegt.
Stadt | Lüdenscheid |
Landkreis | Märkischer Kreis |
Einwohnerzahl | 72.313 (Stand: 31.12.2019) |
Für Aufsehen mit Plakaten könnte im wahrsten Sinne des Wortes auch in Zukunft die Firma Digooh in der Bergstadt sorgen. Vonseiten des Unternehmens waren Ulrich MüllerPoetz und Richard Kayser am Mittwoch zu Gast in der Sitzung des Stadtplanungsausschusses und stellten ihr Konzept der digitalen CityLight-Poster-Anlagen den Ausschussmitgliedern vor.
Lüdenscheid will Digitale Tafeln aufstellen lassen: Anlagen sind CMS gesteuert
Da die Werbung in digitaler Form bis dato nicht in Lüdenscheid angeboten wird, handelt es sich nach Darstellung der Stadt und des Unternehmens um zusätzliche Werbemittel. Ziel von Digooh sei es, mithilfe digitaler Werbeflächen die Lüdenscheider „aktuell, schnell und emotional“ (Müller-Poetz) anzusprechen und damit ein Angebot an Dienstleistungen zu präsentieren.
Die Einspielung der Plakate wird bei den Anlagen mithilfe eines Computersystems (Content Management System) gesteuert und kann dabei jederzeit umgeändert und bearbeitet werden. Heißt: Wenn die Stadt beispielsweise Informationen bezüglich einer Baustelle schnell bespielen und veröffentlichen will, könnte sie diese mithilfe des Systems und der digitalen Plakate im Voraus planen sowie einzeln und unabhängig voneinander steuern.
Lüdenscheid will Digitale Tafeln aufstellen lassen: Testphase angedacht
Denn das Kostenmodell sieht wie folgt aus: Die garantierte Pacht für zehn Jahre in Höhe von mehr als 100.000 Euro bei insgesamt zwölf City-Light-Poster-Anlagen an fest installierten Stellen im Stadtgebiet und eine Eigenwerbezeit von 20 Prozent seien der Stadt zur Ausspielung der kostenlosen Bürgerkommunikation zugesichert, erklärte Kayser. Die restlichen 80 Prozent stehen Firmen, Künstlern und allen Interessierten zu Werbezwecken zur Verfügung. Der Kontakt zur Stadt Lüdenscheid kam durch Dieter Rotter, Fachdienstleiter Bauservice, zustande, der Müller-Poetz bereits seit Jahren beruflich kennt.
„Es ist etwas Neues, das es noch nicht lange auf dem Markt gibt und uns neue Möglichkeiten bieten würde“, sagt Rotter und verweist darauf, dass bislang die Werbung in Lüdenscheid ausschließlich analog und nicht digital ausgespielt wird. Um das potenzielle neue Werbemodell zu testen, fragte Martin Bärwolf, Fachbereichsleiter Bauen und Planen, bei Müller-Poetz und Kayser an, ob auch eine Testphase mit mobilen City-Light-Postern möglich sei. Er bekam eine positive Rückmeldung. Die Verwaltung wird somit weitere Verhandlungen mit der Firma Digooh bezüglich einer Testphase aufnehmen.