Polizei und Feuerwehr ziehen Bilanz
Corona-Silvester 2020 im MK: Böller explodiert vor Gesicht, Feuer, Feuerwerk und Randale
Die Polizei im Märkischen Kreis hat Bilanz über Corona-Silvester gezogen. Ganz so ruhig war es im MK trotz strenger Regeln nicht.
Märkischer Kreis - Insgesamt ziehen Polizei und Feuerwehr im Märkischen Kreis ein positives Fazit für Corona-Silvester 2020 und den Start ins neue Jahr. In weiten Strecken sei es ruhiger gewesen als in normalen Silvesternächten - die aktuellen Corona-Regeln zum Thema Partys, Feuerwerk, Treffen und Abstand seien von den allermeisten Bürgern des MK befolgt worden.
Insgesamt wurden Polizisten und Feuerwehrleute 154-mal zu Einsätzen gerufen - 51 davon mit direktem „Silvester-Bezug“, wie es die Polizei im MK formuliert. Es habe 15 Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung gegeben, dazu 15 Platzverweise. Ein Mann aus Lüdenscheid wurde aggressiv und wurde in Gewahrsam genommen.
Corona-Silvester im Märkischen Kreis: Randale in Lüdenscheid
Am Lüdenscheider Asenberg kam es um kurz vor 4 Uhr an Neujahr zur Ingewahrsamnahme. Erst wurde eine Ruhestörung gemeldet, doch als die Polizei vor Ort eintraf, seien die Beamten auf einen hochaggressiven, 23-jährigen Lüdenscheider getroffen. Er habe sich verweigert, dem Platzverweis Folge zu leisten und man habe ihn überwältigt, heißt es von der Polizei. Mit fast 2 Promille im Blut habe er so heftigen Widerstand geleistet, dass zwei Polizisten leicht verletzt wurden.
Am Vogelberg versuchten zwei Jugendliche kurz vor 3 Uhr einen Zigarettenautomaten mit Böllern aufzusprengen. Da der Versuch misslang, griffen sie zum Brecheisen - und flüchteten anschließend vor der Polizei. Ein 15-Jähriger wurde geschnappt und von seinen Eltern von der Polizeiwache abgeholt.
In Werdohl sollen nach Polizeiangaben kurz nach Mitternacht Personen am Pungelscheider Weg Böller in Richtung anderer Menschen geworfen haben. Zu Schaden kam niemand. Einen Böller steckten die Tatverdächtigen in eine Mülltonne, die daraufhin aufplatzte. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.
Corona-Silvester im MK: Mann wird durch Böller im Gesicht verletzt
An der Carl-Diem-Straße in Neuenrade erlitt gegen 0.15 Uhr eine Person schwere Gesichtsverletzungen. Rettungswagen und Notarzt brachten den Verletzten ins Krankenhaus. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei detonierte ein Feuerwerkskörper
vermutlich aufgrund einer Fehlzündung vor dem Gesicht des Opfers. Ein Fremdverschulden schließt die Polizei bislang aus.
In Iserlohn brannte kurz nach Mitternacht eine Hecke. Die Feuerwehr löschte den Brand. Die Polizei geht von Feuerwerkskörpern als Brandursache aus. An der Refflingser Straße sahen Zeugen um Mitternacht mehrere Jugendliche, die an einem geparkten PKW mit Böllern hantierten. Als sie die Zeugen bemerkten, rannten sie weg. Kurz darauf gab es einen lauten Knall aus dem Motorraum. Der Ford wies teils massive Schäden auf. Das Dach war verbeult, die Windschutzscheibe gesplittert und Seitenscheiben zerstört. Im offenstehenden Tank steckten Böllerreste. Die Feuerwehr sicherte den Wagen. Die Polizei ermittelt wegen versuchter Brandstiftung.
Corona-Silvester 2020: In Hagen schießen Männer mit Schreckschutz-Pistole
In Hagen gab es laut Polizei insgesamt 22 Platzverweise. Dreimal wurde Feuerwerk sichergestellt. Insgesamt nahmen die Polizisten sechs Personen in Gewahrsam, darunter einen 25-jährigen sowie einen 28-jährigen Mann. Die Beiden hatten in der Altenhagener Straße mit einer Schreckschusswaffe geschossen. Eine Person wurde vorläufig festgenommen. Der 26-Jährige wurde mit „nicht geringenMengen Betäubungsmittel“ - wie es die Polizei formuliert - in der Körnerstraße angetroffen.
Die Polizei im benachbarten Hochsauerlandkreis verzeichnete im Zeitraum vom Silvesterabend, 18 Uhr, bis Neujahrsmorgen, 6 Uhr, 53 polizeiliche Einsätze. In der Silvesternacht des Vorjahres waren es noch 68 Einsätze gewesen. Die Einsätze im Kreisgebiet mit Bezug zu Silvester waren ebenfalls geringer als im Vorjahr. Waren beim Jahreswechsel 2019/20 noch 29 Einsätze mit Silvesterbezug zu zählen, waren es beim Jahreswechsel 2020/21 nur 15 Einsätze.