Nach Aussage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
Selbsttests für Lehrer: Offene Fragen in den Schulen im MK
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will, dass Lehrkräfte eigenständig Schnelltests durchführen können. So sehen die Schulleiter in Lüdenscheid die Situation:
Lüdenscheid – Seit der Wiedereröffnung der Schulen nach den Sommerferien konnten sich Lehrer in regelmäßigen Abständen freiwillig auf das Corona-Virus testen lassen. Nun sollen Lehrkräfte nach einer entsprechenden Schulung – so der Plan von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) – eigenständig Schnelltests durchführen können. Die Schulleiter in Lüdenscheid sind gespannt, aber für sie gibt es noch viele offene Fragen.
„Natürlich vermitteln Testungen ein Gefühl von Sicherheit“, sagt Dieter Utsch, Schulleiter des Bergstadt Gymnasiums. „Allerdings ist das immer eine Momentaufnahme. Wir sind ja rund um die Uhr Kontakten ausgesetzt.“ Das größte Problem stelle die Tatsache dar, dass das Personal der Schule für die selbstständigen Tests geschult werden soll. Da ein Test bestimmte Vorgaben erfüllen müsse, stelle sich die Frage, wie hoch die Sicherheit bei einer eigenständigen Durchführung sei.
René Jaques vom Zeppelin Gymnasium äußert dieselben Bedenken: „Wie aussagekräftig sind die Ergebnisse und wie zeitintensiv werden die Schulungen?“ Der Ansatz, Tests zugänglicher zu machen, sei jedoch grundsätzlich gut. Am Zeppelin Gymnasium habe sich laut Jaques die Häufigkeit der Tests in den letzten Wochen anlassbezogen entwickelt. Im Falle eines erhöhten Risikos oder bei entsprechender Befürchtung, wurde die Möglichkeit zur Testung von den Lehrkräften positiv wahrgenommen.
Den gleichen Eindruck hatte Frank Bisterfeld als Direktor der Adolf-Reichwein-Gesamtschule. Seiner Meinung nach hätten sogar noch häufigere Tests Sinn gemacht. Für ihn trägt das Zusammenspiel der Hygienemaßnahmen in Verbindung mit der Teststrategie zu einer wirksamen Eindämmung der Infektionen bei. „Die eigenständigen Schnelltest sind eine gute Ergänzung. Wir würden diese in jedem Fall beziehen“, führt er aus.
Auch für Familien mit Menschen, die zur Risikogruppe gehören, würden derartige Test eine zusätzliche Sicherheit bedeuten. Generell sei ein von einem Arzt durchgeführter Test dennoch besser, meint Frank Bisterfeld. „Im besten Falle könnte man beide Varianten durchführen.“ Auch für ihn stellt sich an dieser Stelle die Frage nach der Sicherheit und Aussagekraft der Ergebnisse.
Von Regina Lang