Buslinien werden unterstützt
Bus-Unternehmen aus dem MK: Der Chef persönlich bringt die Kinder zur Schule
Corona verhindert vieles, und im Falle von Reisebus-Fahrer Manfred Manß das gewöhnliche Arbeitsleben. Doch nun gibt es für ihn immerhin einen Vertrag bis zum 18. Dezember.
Lüdenscheid - „Ich fahre seit 1982 Bus, und in diesem Jahr hatte ich lediglich vier Fernfahrten. Für einen Vielfahrer wie mich war es ein furchtbares Jahr“, sagt Manfred Manß. Der Geschäftsführer von Manß-Reisen ist es gewohnt, ständig im Bus zu sitzen, die Leute in die schönen Ferienregionen zu fahren oder im Normalfall im Dezembermonat die Weihnachtsmärkte der Region anzusteuern.
Stadt | Lüdenscheid |
Landkreis | Märkischer Kreis |
Fläche | 86,73 km² |
Einwohner | 72.313 (31. Dez. 2019) |
Reisebusunternehmen aus MK unterstützt Buslinien: Mit Reisebus und Gelenkbus unterwegs
Corona verhindert vieles, und im Falle von Manß das normale Arbeitsleben. Zumindest seit Montag hat Manß die Möglichkeit, sich wieder vermehrt hinter das Steuer zu setzen. Das Reisebusunternehmen unterstützt den Schulbusverkehr und wird für Verstärkerfahrten eingesetzt.
Dabei sind sie mit einem Reisebus (57 Sitzplätze) und einem Gelenkbus unterwegs, der zusätzlich zu den 56 Sitzplätzen auch noch 80 Stehplätze hat. „Es sind dadurch zumindest ein wenig Einnahmen, die wir generieren. Wir haben ja auch eine große Verantwortung für unsere Mitarbeiter und wollen alle möglichst unbeschadet durch diese Krise kommen“, verweist Manß auf insgesamt 56 Mitarbeiter, die zum Teil schon seit Jahrzehnten für das Traditionsunternehmen tätig sind. Zudem seien die laufenden Kosten immens. Allein die fünf Reisebusse machen einen Kostenfaktor von 25.000 Euro monatlich aus.
Reisebusunternehmen aus MK unterstützt Buslinien: Vereinbarung zunächst bis 18. Dezember
Die Genehmigung für die Verstärkerfahrten von Manß-Reisen erfolgte am vergangenen Freitag. Sie sind neben Wietis und Hauser eines von drei Busunternehmen, die derzeit die MVG unterstützen und entlasten. Ein entsprechendes Förderprogramm wurde vonseiten des NRW-Verkehrsministers Hendrik Wüst bereits am 20. August verfügt.
Der erste Morgen verlief für Manß nicht ungewohnt, er ist routiniert in seinem Bus – aber die Kinder müssen sich wohl noch daran gewöhnen, auch in seinen Reisebus steigen zu dürfen. „Wir brauchen auch die Rückmeldung der Schulen und Stadtverwaltung, auf welcher Linie wir besonders gebraucht werden. Das muss sich alles noch etwas einspielen.“
Die vertragliche Vereinbarung gilt zunächst bis zum 18. Dezember. „Wir würden auch nach den Ferien und auch bis zu den Osterferien gerne weiter aushelfen“, sagt Manß.