Hintergrund ist ein 75-Kilometer-Radius, der laut Straßenverkehrsordnung Durchgangsverkehr definiert. Wer also Start oder Ziel in diesem Radius hat, den lässt der Brückenwächter durch. Allerdings geht es der Stadt in erster Linie darum, eben jenen Transitverkehr zu verhindern, der Lüdenscheid weiträumig umfahren könnte, es aus unterschiedlichsten Gründen aber nicht tut.
Statt in einem Brückenwächter sieht die Autobahn GmbH eine Entlastung Lüdenscheids ausschließlich in der Ertüchtigung der B54 zwischen Hagen-Süd und Lüdenscheid-Süd als Alternativstrecke, deren Umsetzung noch an der zu niedrigen Durchfahrt an drei Brückenbauwerken scheitere. Wie berichtet, soll die Fahrbahn an den Bahnunterführungen abgesenkt werden.
Die Sichtweise der Autobahn GmbH sorgte im Ausschuss für Kopfschütteln. „Wenn es zu einer Entlastung in Lüdenscheid käme, wird dort mehr Verkehr hineinfließen“, sagt Hayer. Das sieht auch SPD-Ratsherr Gordan Dudas so: „Die Ertüchtigung der B54 wird dazu führen, dass es mehr Fahrzeuge gibt, die beide Umleitungen nutzen. Die Autobahn GmbH muss lernen: Es gibt keine Lösung unterhalb der A45.“