Konsequenz aus Regionalverordnung
Radius-Regel: MK-Amt ermittelt Halter mit GM-Kennzeichen - aber nur hier
Der Hotspot Oberbergischer Kreis hat seine Einwohner an die „Corona-Leine“ gelegt. Seit Dienstag gilt dort der 15-Kilometer-Bewegungsradius. Kontrolliert werden muss die Einhaltung außerhalb des Hotspots. Ein erstes MK-Ordnungsamt will das nun tun.
Seit Dienstag gilt im benachbarten Oberbergischen Kreis der 15-Kilometer-Bewegungsradius für Corona-Hotspots. Dort war der Inzidenzwert über den kritischen Wert von 200 gerutscht. Am Mittwoch und Donnerstag sank er deutlich, liegt aber immer noch über der Hotspot-Grenze. Demnach dürfen Einwohner aus dem Oberbergischen ihre Kreisgrenze nicht weiter als 15 Kilometer überschreiten – es sei denn sie haben einen triftigen Grund. Zum Verständnis: Das sind zum Beispiel triftige Gründe für Ausnahmen von der Reisebeschränkung.
Kreis | Märkischer Kreis |
Verwaltungssitz | Lüdenscheid |
Einwohner | 410.222 (Stand: 31. Dezember 2019) |
Fläche | 1.061,06 Quadratkilometer |
Bewegungsradius gilt in Hotspot-Regionen: Erste Ordnungsämter kündigen Kontrollen an
Kurios: Für die Einhaltung der 15-Kilometer-Bewegunsradius des Oberbergischen Kreises sind nicht die betroffenen Städte und Gemeinden im Oberbergischen, sondern die umliegenden Kommunen zuständig. Auch im Märkischen Kreis. So kündigte die Stadt Lüdenscheid am Dienstag Kontrollen des ruhenden Verkehrs in Freizeitgebieten und an Ausflugzielen an. „Wenn wir dort Autos mit GM-Kennzeichen sehen, werden wir den Halter ermitteln“, erklärte Stadtsprecherin Marit Schulte. GM für Gummersbach ist das Autokennzeichen für den Oberbergischen Kreis.
Denkbar seien Kontrollen an der Versetalsperre oder an der Homert. Es gehe schließlich darum, Fahrten zu Freizeitzwecken zu verhindern. Es drohen bei Verstößen gegen die NRW-Regionalverordnung (Dokument erreichbar über externen Link) theoretisch bis zu 25.000 Euro Bußgeld - so steht es in der Regionalverordnung. Niemand müsse aber Sorge haben, in der Fußgängerzone kontrolliert zu werden, ob er aus dem Oberbergischen Kreis stamme. Alle Corona-Infos aus dem Märkischen Kreis gibt es in unserem Corona-Newsticker.
Bewegungsradius im Oberbergischen Kreis: Polizei MK legt sich nicht auf die Lauer
Die Polizei im Märkischen Kreis dagegen sieht aufgrund der „Corona-Leine“ im benachbarten Kreis keinen Handlungsbedarf. „Wir ziehen keine Zäune. Wir legen uns nicht auf die Lauer, um Autos mit GM-Kennzeichen zu kontrollieren“, erklärte Polizeisprecher Dietmar Boronowski. Zudem sei es schwierig, Verstöße zu beweisen - wenn zum Beispiel jemand sage, er sei auf dem Weg von oder zur Arbeit. Auch ein Verwandtenbesuch gilt als triftiger Grund.
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