Von den derzeit noch 29 Mitarbeitern werden die meisten ihren Job verlieren. „Sie können sich sicher sein, dass sich Tank & Rast und die Betreibergesellschaft diese Entscheidung nicht einfach machen, zumal es sich teilweise um langjährige und um engagierte Mitarbeitende handelt“, bedauert der Unternehmenssprecher.
Mit dem zuständigen Betriebsrat stehe die Betreibergesellschaft seit Ende November in Kontakt, „sodass ein Interessenausgleich und ein Sozialplan bereits abschließend verhandelt werden konnten.“ Zwölf der 29 Raststätten-Beschäftigten werden weiterbeschäftigt in den ebenfalls zur Betreibergesellschaft West gehörenden Raststätten Kaltenborn und Rölvedermühle zwischen den Anschlussstellen Hagen-Süd und Lüdenscheid-Nord. Die Servicebetriebe dort waren nach der A45-Sperrung vorübergehend geschlossen worden. Nun werden sie wieder geöffnet, „um die verbleibenden Verkehrsteilnehmer der A45 zu versorgen“, heißt es von Tank und Rast.
Die Zufahrten zu beiden Rastanlagen bleiben offen, die mehrere hundert Parkplätze für Auto- und Lkw-Fahrer weiter nutzbar. Zudem werden nach Unternehmensangaben an den Rastanlagen Sauerland WC-Container errichtet „und die dortigen Schnellladesäulen bleiben in Betrieb“.
Der Umsatzeinbruch nach der A45-Sperrung erfolgte von einem Tag auf den anderen. Wo zuvor rund 70 000 Fahrzeuge am Tag passierten, waren es plötzlich deutlich weniger als 20.000, viele davon in Eile, keine Zeit für einen Stopp. Bei einem Vor-Ort-Termin unserer Redaktion kurz vor Weihnachten 2021 hofften die Mitarbeiter noch, dass die Talbrücke im Frühjahr 2022 zumindest für Pkw wieder freigegeben wird. Kaum ein Gast verirrte sich auf die Rastanlage Lüdenscheid-West. „Normalerweise ist der Parkplatz voll mit Lkw, die stehen dicht an dicht, und wer abends Pech hatte, hat keinen Platz mehr gekriegt“, sagte damals eine Mitarbeiterin. Aber selbst zu schlimmsten Corona-Zeiten sei es nicht so schlimm gewesen – wie nun durch die Sperrung der A45.