Pfeifen im Walde auch, als es um die Frage ging, unter welchen Voraussetzung für den Ersatzneubau der Talbrücke Rahmede auf die UVP-Pflicht verzichtet werden kann? „Ob in diesem konkreten Einzelfall ein Verzicht auf die UVP möglich ist, wird derzeit von der Autobahn GmbH des Bundes im Zusammenwirken mit dem FBA geprüft. Maßgebend sind die Vorgaben des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG).“
Und so unverbindlich geht es weiter. Unsere Zeitung stellte diese konkrete Frage: „Die Autobahn GmbH betont seit Dezember 2021, dass es fünf Jahre dauert bis wieder Verkehr über eine neue Talbrücke Rahmede rollt. Teilt das BMVI die Einschätzung der Autobahn GmbH bezüglich des Zeitplans und des Fertigstellungstermins? Welche zeitlichen Optimierungen für eine frühere Fertigstellung sieht das BMVI?“
Die Antwort aus Berlin: „Ziel ist es, die Talbrücke Rahmede im Zuge der A45 schnellstmöglich durch einen Neubau zu ersetzen und die bestehende Lücke im Netz der Bundesautobahnen wieder zügig zu schließen. Vertreter der für die Planung und den Bau zuständigen Autobahn GmbH des Bundes haben dazu einen zeitlich engen Realisierungsrahmen in Aussicht gestellt. Die Bauzeitenplanung für den Wiederaufbau der Brücke wird dazu nach Abschluss der parallel zur technischen Planung eingeleiteten Prüfung der fachlichen und technischen Rahmenbedingungen sowie der Baurechts- und Verfahrensfragen konkretisiert werden.“
Auch bei der Frage, wann sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing selbst ein Bild vor Ort in Lüdenscheid macht, weicht die BMVI-Sprecherin aus: „Bundesminister Dr. Volker Wissing ist intensiv mit dem Vorhaben befasst. So war der Wiederaufbau der Talbrücke Rahmede vor Kurzem ein wichtiges Thema beim Spitzengespräch mit Bundes- und Landtagsabgeordneten aus der Region und beim Brückengipfel mit Vertretern aus Politik, von Bauverwaltungen und Verbänden.“ Vertreter des Ministeriums seien regelmäßig vor Ort, um sich ein aktuelles Bild von der Lage zu machen. Zuletzt – so das Ministerium – habe der „Lenkungskreis Wiederaufbau“ auf Staatssekretärsebene am 24. März in Lüdenscheid über die weiteren Planungsschritte beraten. Den Stopp der Erdarbeiten wegen des Haselmaus-Winterschlafs am selben Tag konnte man also live mitverfolgen.