Für den parallel laufenden Abriss müsste eine Brücke oder ein großes Gerüst unter die jetzige Brücke gebaut werden, über die das Bauwerk Stück für Stück abgetragen wird. Für diese Variante sind Baugrunderkundungen und Baustraßen erforderlich. Zudem muss das Gerüst geplant, statisch berechnet, ausgeschrieben und schließlich gebaut werden.
Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer bittet den BUND zum Dialog. Der Umweltverband besteht wie berichtet auf einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für den Ersatzneubau der Talbrücke Rahmede. Wagemeyer forderte den Neubau „mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu beschleunigen“. Dazu könne auch der Verzicht auf eine UVP gehören. Wagemeyer erinnerte an die immense Belastung für die Straßen im Stadtgebiet und deutlich mehr Lärm und Luftverschmutzung.
„Vor allem zu Stoßzeiten im Berufs- und Feierabendverkehr staut sich der Verkehr auf vielen Straßen. Daher bin ich mir sehr sicher, dass der Verzicht auf eine UVP, der schnelle Neubau der Talbrücke und die Wiederfreigabe der A45 für die Umwelt die deutlich bessere Entscheidung sind.“ Der heimische Landtagsabgeordnete Goran Dudas (SPD) lud den BUND-Geschäftsleiter NRW Dirk Jansen nach Lüdenscheid ein, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Gegenüber unserer Zeitung kündigte Jansen an, nach Lüdenscheid zu kommen.
Derweil warnte SIHK-Präsident Ralf Stoffels vor verhärteten Fronten beim A45-Brückenbau. Weder Wirtschaft noch Umweltverbände oder Anwohner könnten es sich in dieser außergewöhnlichen Situation leisten, „in übliche Reflexe zu verfallen.“ „Ich fordere alle Interessensvertreter auf, sich kurzfristig gleichberechtigt an einen Tisch zu setzen und gemeinsam abzuwägen, wie die Beeinträchtigungen durch die Sperrung möglichst gering gehalten werden können.“