Rede und Antwort standen den Anwohnern zudem der zuständige Bezirksdienstbeamte Nils Becht und Janet Braselmann von der Führungsstelle Verkehr der Polizei. Die Feuerwehr nahm in Person von Markus Steinhilber (Einheitsführer Löschzug 1) und seines Stellvertreters Patrick Berghaus an der Konferenz teil.
Dreh- und Angelpunkt der Diskussion, bei der die Anwohner ihrem Unmut über die Verkehrssituation am Wehberg Luft machten, war der Durchfahrtsverkehr auf der Anliegerstraße Im Olpendahl. „85 bis 90 Prozent der Autos fahren gleich durch“, beklagte Martin Powierski. Das seien jeden Tag 5000 bis 6000 illegale Durchfahrten. Dem im Raum stehenden Vorwurf, dass seitens der Stadt nichts gegen diesen Umstand getan worden sei, widersprach Hausherr Michael Heide-Gentz vom Audrey’s entschieden.
Derzeit gebe es keine Chancen, die Autos aus der Stadt zu verbannen, stellte auch Janis Weiland klar. „Die Autos, die hier heraus sind, sind dann woanders.“ Im Rahmen der personellen Möglichkeiten werde das Durchfahrtsverbot kontrolliert. „Wir haben alles ausgeschöpft. Das gesamte System Lüdenscheid muss funktionieren.“ Auch die Heedfelder Straße sei am Limit.
Zahlen zu jüngsten Messungen steuerte Frank Ruffer zur Sitzung bei. Im Oktober seien 18 Kontrollen mit dem Trailer und mobilen Fahrzeugen durchgeführt worden. Bei der Trailer-Messung vom 13. Oktober seien – gemessen in eine Fahrtrichtung – 3273 Fahrzeuge erfasst worden, und es habe 20 Verstöße gegeben.
Auch Nils Becht bekräftigte: „Die Polizei ist täglich unterwegs.“ Zudem gebe es alle zwei Wochen Großkontrollen. Allerdings gebe es viele Anliegerstraßen – nicht nur Im Olpendahl. „Wir können nicht alle Fahrzeuge anhalten.“ Durch die Brückensperrung habe die Polizei ohnehin viel mehr Einsätze. „Das, was wir als Polizei machen können, machen wir.“ Es sei utopisch, alles verhindern zu wollen.
Um die Situation erträglicher zu machen, forderten die Anwohner mehr Zusammenarbeit der Behörden mit den Bürgern, eine deutliche Verkehrsberuhigung und eine Entschärfung gefährlicher Stellen wie die Kreuzung Olpendahl/Am Weiten Blick ein. Es gehe darum, die Durchfahrten unattraktiver zu machen – etwa durch Berliner Kissen.
„Es muss ruhiger und weniger gefährlich werden.“ Im Blick hatten die Anwohner dabei besonders die Kinder und Jugendlichen, die die dortigen Schulen und Kitas besuchen. Als zuständiges Gremium, um über Berliner Kissen zu entscheiden, nannte Janis Weiland den Bauausschuss Ende Januar.
Zum geplanten Stadtteilfest am 3. Juni 2023 soll es im Januar eine „kleine“ Konferenz mit den Einrichtungen geben. Im großen Format tagt die Stadteilkonferenz wieder am 23. März (17 Uhr) im Audrey’s. Thema ist dann noch einmal die Brückensperrung.