Corona-Forschung
500 Flaschen im MK gespendet: Lehrer sollen erst gurgeln und dann unterrichten
„Gurgeln hilft.“ Davon ist der heimische Apotheker Wolfgang U. Scholz überzeugt und spendet eine große Menge an Rachendesinfektionsmitteln.
Lüdenscheid – „Gurgeln hilft.“ Davon ist der heimische Apotheker Wolfgang U. Scholz überzeugt. Die „AHA“-Formel alleine genüge nicht als Corona-Schutz und könne beispielsweise auch in der Schule nicht immer durchgehalten werden, sagt er. Sinnvoll sei, findet er, das Virus durch Gurgeln bereits an der Quelle, also im Mund-Rachen-Raum, auszuschalten.
Dass das eine wirksame Möglichkeit ist, will er nun auf Erfahrungswerte vor Ort stützen. „Lehrer sind der Dreh- und Angelpunkt“, findet der Fachmann, der sich auch auf höherer Ebene – als Mahner für die Politik, als Forschungsförderer in der Praxis – engagiert. Unter anderem hat der Gründer der Scholz-Datenbank mit seiner Hirsch-Apotheke im vergangenen Jahr einen Kooperationsvertrag mit der Universität Münster geschlossen – zur Erforschung eines Corona-Medikaments (wir berichteten).
Mittlerweile, so sagt er, sei der erste Meilenstein der Etablierung eines Virus-Testsystems zum Nachweis von Arzneimittelwirkungen erreicht. Das ist das eine.
Angriff auf Coronavirus
Den anderen Angriff gegen das Virus will er nun, mit der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts, auf lokaler Ebene führen. Zu dem Zweck möchte er 500 Flaschen eines etablierten Rachendesinfektionsmittels zum Gurgeln spenden – für Lehrer einer Grundschule, gegebenenfalls auch mehrerer Grundschulen. Dabei bezieht er sich auf die aktuelle wissenschaftliche Bestandsaufnahme, die ebenfalls dafür spreche, dass die Verwendung von desinfizierenden Mundspüllösungen zur Unterbrechung von Infektionsketten eine sinnvolle Maßnahme sein könne.
„Damit möchten wir den Lehrern und Schulen helfen“, so Scholz weiter. Zugleich erhoffe er sich einen Erkenntnisgewinn von Rückmeldungen aus den teilnehmenden Schulen. Die Empfehlung laute, jeweils vor Schulbeginn und nach Schulende zu gurgeln. Eine Spenden-Flasche Gurgellösung pro Lehrer dürfte zwei bis drei Wochen reichen. Ziel sei, wenigstens vier Wochen abzudecken.
Man suche nun also Lehrerkollegien, die das nutzen wollten und im Gegenzug zusagten, „uns über den coronabedingten Krankenstand (in Prozent) wöchentlich zu berichten. Möglicherweise können ja aus diesen Zahlen Erkenntnisse für weitere Untersuchungen oder für eine breitere Anwendung dieser Methode auch an anderen Schulen gewonnen werden.“ Natürlich sei das kein ganz eindeutiges Messinstrument, räumt der Lüdenscheider ein. „Es wäre aber interessant zu sehen, wie sich Krankenstände entwickeln. Es wäre ganz schön, wenn man da Hinweise bekäme.“
Lüdenscheider Grundschul-Kollegien, die sich für diesen Ansatz interessieren und daran teilnehmen möchten, können unter folgender E-Mail-Adresse Kontakt aufnehmen: corona-forschung@scholz-hirsch-apotheke.de. Ansprechpartner, auch für weitere Informationen, sind Wolfgang U. Scholz und Apothekerin Annika Wallau.