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Mehr Verkehrsunfälle in Werdohl – zweimal geht es tödlich aus 

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Von: Volker Griese

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Im Dezember erlitt in Altenmühle ein 60-jähriger Autofahrer so schwere Verletzungen, dass er wenig später verstarb.
Im Dezember erlitt in Altenmühle ein 60-jähriger Autofahrer so schwere Verletzungen, dass er wenig später verstarb. © Griese, Volker

Die Zahl der Verkehrsunfälle im Märkischen Kreis ist im vergangenen Jahr wieder knapp über das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 gestiegen. Das hat die Kreispolizeibehörde am Mittwoch in ihrer Jahresunfallstatistik mitgeteilt. Auch in Werdohl haben sich wieder mehr Verkehrsunfälle ereignet. Zwei gingen besonders tragisch aus.

Werdohl – Insgesamt hat es auf Werdohler Stadtgebiet im zurückliegenden Jahr 533 Mal gekracht, es haben sich damit 49 Unfälle (+ 10,1 Prozent) mehr ereignet als im Jahr 2021. Prozentual besonders stark gestiegen ist die Zahl der Unfälle, die unter Alkoholeinfluss passiert sind: Fünf Mal hat die Polizei im vergangenen Jahr Unfallbeteiligte zu einem – letztlich positiven – Alkholotest bitten müssen. Im Jahr 2021 war das nur zwei Mal der Fall gewesen, womit die alkholbedingten Unfälle im vergangenen Jahr um 150 Prozent häufiger waren.

Ebenfalls stark gestiegen ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit leichtverletzten Personen, also solchen Unfallopfern, bei denen eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nicht erforderlich geworden ist. 33 Mal war das im Jahr 2022 der Fall, gegenüber 2021 (19 Unfälle) bedeutet das einen Anstieg um 73,7 Prozent. Die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten, die länger als 24 Stunden im Krankenhaus bleiben mussten, ist dagegen von zehn Personen im Jahr 2021 um 20 Prozent auf acht Personen im vergangenen Jahr gesunken.

Zwei Unfälle in Werdohl gingen im vergangenen Jahr allerdings tödlich aus. Am 5. April wurde auf der B 229 in Eveking eine 59-jährige Fußgängerin von einem Auto erfasst und kam dabei zu Tode.

Im April wurde in Eveking eine 59-jährige Fußgängerin von einem Auto erfasst.
Im April wurde in Eveking eine 59-jährige Fußgängerin von einem Auto erfasst. © Birke, Maximilian

Am 22. Dezember wurde bei einem Frontalzusammenstoß zweier Autos auf der B 229 in Altenmühle ein 60-jähriger Herscheider so schwer verletzt, dass er zwei Tage später in einem Krankenhaus verstarb.

Den größten Teil der insgesamt 533 Unfälle machen allerdings die sonstigen Sachschadensunfälle aus. 461 Mal musste die Polizei wegen solcher Fälle im vergangenen Jahr in Werdohl tätig werden. Der Anstieg gegenüber dem Jahr 2021 beträgt 6,2 Prozent.

Häufiger als im Jahr 2021 waren im vergangenen Jahr Kinder bis 14 Jahre Opfer von Verkehrsunfällen. Die Polizei zählte in Werdohl acht solcher Unfälle, nachdem es ein Jahr zuvor fünf Unfälle mit Kindern gewesen waren (+ 60 Prozent). Zwei Knder wurden wie auch schon im Jahr zuvor schwer verletzt, sechs kamen mit leichten Blessuren davon. Schulwegunfälle waren im vergangenen Jahr wie auch schon 2021 in Werdohl nicht zu verzeichnen.

Eine – in absoluten Zahlen – geringfügige Zunahme stellte die Polizei bei Unfällen mit Jugendlichen (15 bis 17 Jahre) fest. Die Anzahl stieg von einem Unfall im Jahr 2021 auf drei Unfälle im vergangenen Jahr. Ein Unfallopfer wurde dabei schwer verletzt, zwei leicht.

Mehr Unfälle mit Radfahrern

Deutlich weniger Verletzte nach Unfällen registrierte die Polizei in der Altersgruppe der jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre). Acht Opfer waren im vergangenen Jahr zu beklagen, nachdem es ein Jahr zuvor noch elf gewesen waren. Zwei Unfallopfer aus dieser Altersgruppe wurden schwer verletzt (2021: drei).

Bei den Senioren (65 Jahre und älter) ist die Zahl der Verunglückten gestiegen, und zwar von drei im Jahr 2021 auf sechs im Jahr 2022. Eine Person davon wurde schwer verletzt (2021: zwei).

Kaum verändert hat sich im Jahresvergleich die Zahl der Motorradunfälle. Im Jahr 2022 verunglückten drei Biker, nachdem es ein Jahr zuvor zwei gewesen waren. Wie auch schon 2021 wurden alle Unfallopfer nur leicht verletzt.

Deutlich zugenommen hat dagegen die Zahl der verunglückten Radfahrer, und zwar von drei im Jahr 2021 um 133 Prozent auf sieben im Jahr 2022. Zwei Radfahrer wurden dabei schwer verletzt (2021: null).

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen auf Werdohler Straßen 66 Personen verletzt oder getötet, das waren 26 (+ 65 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Schwerverletzten blieb dabei mit elf gegenüber zwölf im Jahr 2021 beinahe gleich. Allerdings ist im gleichen Zeitraum die Zahl der Leichtverletzten um satte 89 Prozent auf 53 Personen gestiegen.

Über die Unfallursachen hat die Polizei keine Zahlen für einzelne Städte veröffentlicht. Kreisweit war jedoch bei Verkehrsunfällen mit schwerwiegendsten Folgen überhöhte Geschwindigkeit die häufigste Ursache. Auch Fehler beim Abbiegen oder Vorfahrtsverletzungen hatten oft erhebliche Folgen, gefolgt von zu geringem Abstand.

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