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Rundwanderweg: Viel Zustimmung für Forderung nach Reaktivierung

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Von: Volker Heyn

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Versteckt hinter Efeu findet sich dieses Wegzeichen als Hinweis auf den Werdohler Rundwanderweg.
Versteckt hinter Efeu findet sich dieses Wegzeichen als Hinweis auf den Werdohler Rundwanderweg. © Heyn, Volker

Es gibt immer mehr Werdohler, die sich für eine Reaktivierung es etwa 58 Kilometer langen Rundwanderwegs um die Stadt stark machen. Mittlerweile gibt es auch erste konkrete Angebote von Personen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten.

Der Wunsch, über die Reaktivierung des Werdohler Rundwanderweges zu diskutieren und später auch tatkräftig mit anzupacken, besteht auch unter der SV-Leserschaft. Stadtsportverbandsvorsitzender Richard Müller-Schlotmann hatte nach Ex-Bürgermeister Manfred Wolf zu einem Nachdenken über den 58 Kilometer langen Rundweg angeregt. Erste Reaktionen auf einen Aufruf in dieser Zeitung zeigen, dass sich die Menschen ganz konkrete Gedanken gemacht haben und gleichzeitig ihre Hilfe anbieten.

Claudia Ohrmann möchte die Runde sogar für E-Bikes zugänglich machen. Sie sei sehr enttäuscht gewesen, als sie in dieser Zeitung gelesen hatte, dass der SGV das Wegenetz auf nur sechs Wege reduziert hatte. Und vom Rundwanderweg sei gar nicht mehr die Rede gewesen.

Kann der Weg ein touristisches Highlight werden?

Ohrmann schreibt: „Das kann der Stadt Werdohl eigentlich nicht genügen. Touristen sollen angelockt werden, aber mit diesen kleinen Wanderungen oder Spaziergängen zwischen vier und 16 Kilometer kann das nicht gelingen. Da muss ein Highlight her.“ Der Werdohler Rundwanderweg könne so ein Aushängeschild sein, das über die Stadtgrenzen hinaus Wanderer anlocken kann. Es sei wahrscheinlich wenigen sportlichen Wanderern vorbehalten, den Rundwanderweg am Stück zu gehen. Ohrmann meint aber, dass „jeder jederzeit in den Weg einsteigen“ und eine Etappe gehen könne, die persönlich passend sei. Für problematisch hält sie die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und die Möglichkeit zur Einkehr in Gaststätten.

Sie selbst habe sich schon auf dem Weg verlaufen: „Eine schlechte bis keine Beschilderung macht überhaupt keinen Spaß.“ Touren vom Bahnhof aus könnten in die einschlägigen Outdoor-Apps eingestellt und beschrieben werden, schlägt Ohrmann vor, dann könne sich jeder Wanderer vorher informieren, was auf ihn zukomme an Kilometern und Höhenmetern.

Wunsch nach ausgearbeiteten Touren für E-Bikes

Ohrmann schreibt: „Vermutlich wird die Zukunft den E-Bikes gehören. Schöne ausgearbeitete Touren könnten auch für E-Bikes in die einschlägigen Outdoor-Apps eingestellt und beschrieben werden. Das ist für Werdohler wie für Tagestouristen interessant.“ Vielleicht werde es sogar irgendwann möglich, die Runde mit dem E-Bike zu machen.

Hildegard Kaulmann schreibt, dass seit kurzer Zeit Rentnerin ist und Wandern eines ihrer größten Hobbys sei. Sie bringt einen Aspekt auf den Punkt: „Spricht man unterwegs mit älteren Menschen, fehlen denen oft Sitzmöglichkeiten, oder außerhalb von Corona die Einkehrmöglichkeiten.“ Sie sei persönlich bereit, bei einem Aktionstag an der Pflege des Rundwanderweges mitzuwirken. Auch jugendliche Sportler könnten dabei ihre Ausdauer auf den viele Höhenmetern trainieren.

Anregungen auf dem „Poesie-Pfad“ gesammelt“

Viele Gedanken hat sich Klaus Schüschner gemacht. Bei einer Wanderung im Mühlbachtal in Arnsberg-Rumbeck habe er den „Poesie-Pfad“ entdeckt. Auf Holztafeln würden dort wechselnd Gedichte präsentiert. Solche schnell auswechselbaren Tafeln könnten in Werdohl zum Beispiel Informationen zum Wald allgemein geben oder auf besondere historische Orte oder Denkmäler, Heilkräuter und Pflanzen am Wegesrand, Tiere im Wald oder sportliche Übungen hinweisen.

Schüschner hat eine Menge Ideen für den Wald als Naherholungsgebiet und Tourismus-Anziehungspunkt: Geführte Kräuterwanderungen, geführte Wanderungen von Förstern mit Erklärungen, eine „Kinderwanderung“, aber auch die Einbindung von Gaststätten, Hotels, Bauernhöfen oder Cafés als Start und Ziel von Rundwanderwegen sowie Übernachtungen in Hotels, Gasthöfen, Ferienbauernhöfen oder „Heuhotels“ als Attraktion für Touristen.

Es muss nicht immer der optimale Premium-Weg sein

Dietmar Boß ist begeisterter Solowanderer und schon etliche Fernstrecken in Europa gewandert. Der über 70-Jährige schreibt: „Wenn ich im heimischen Raum wandern möchte, begeistern mich immer wieder die Rundwanderwege, sei es Altena, Neuenrade, Herscheid oder Lüdenscheid. Der Werdohler Rundweg gehörte auch dazu, ich bin ihn mehrfach gelaufen, das letzte Mal vor zwei Jahren, da allerdings in zwei Etappen mit Zeltübernachtung.“ Der Werdohler Rundweg sei herausfordernd und in seiner Vielfältigkeit an Eindrücken beachtlich. Es müsse nicht immer der optimale Premium-Weg sein, ein fast zugewachsener Pfad im Wald berge auch immer wieder interessante Überraschungen.

Nicht verstehen kann er die bewusste Unkenntlichmachung des Weges: „Ich finde es bedauerlich, dass man sich im letzten Jahr die Arbeit gemacht hatte, die Ausschilderung zu entfernen.“ Er plädiert für eine Ausschilderung wie die der anderen Rundwege in der Nachbarschaft.

An vielen Stellen fehlen die Wegweiser

Simone Bieker macht es kurz und knapp: „Ich habe bereits fünf Mal versucht, den Weg mit dem Rad zu verfolgen, es fehlten aber an einigen Stellen die Wegweiser, irgendwann habe ich es dann aufgegeben.“ Sie findet die Idee gut, den Weg wieder flott zu machen.

Michael Fliege war im September vergangenen Jahres in Werdohl unterwegs, um die sechs Werdohler SGV-Wanderwege zu kennzeichnen und auftragsgemäß die Markierung des Werdohler Rundwanderwegs zu entfernen.
Michael Fliege war im September vergangenen Jahres in Werdohl unterwegs, um die sechs Werdohler SGV-Wanderwege zu kennzeichnen und auftragsgemäß die Markierung des Werdohler Rundwanderwegs zu entfernen. © Griese, Volker

Auch Peter Kohlhage sähe den Werdohler Rundweg gern wieder vollständig markiert: „Ich bin ein Wanderer, der die Strecke rund um Werdohl in Teilabschnitten gerne genutzt hat. Ich finde es schade, dass die Kennzeichnungen zuletzt geschwärzt wurden und eine Orientierung somit leider nicht mehr möglich ist.“

Anregungen weiterhin erwünscht

Heike und Manfred Kohls sind bereit, am Thema „Rundwanderweg“ mitzuarbeiten. Heike Kohls schreibt: „Wir beide ziehen gerne durch die Wälder.“

Werdohler, die ihre Meinung zu diesem Thema sagen, oder sich vielleicht sogar für das Projekt der Reaktivierung des Weges einsetzen möchten, können sich weiterhin gerne melden. Die Redaktion leitet die Anregungen an den Stadtsportverbandsvorsitzenden weiter. Wer etwas zu dem Thema beitragen möchte, wendet sich bitte an sv@mzv.net.

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