Politik macht fundierten Vorschlag
Rundwanderweg: Reaktivierung wird Leader-Projekt
Der Werdohler Rundwanderweg soll komplett neu markiert und kartiert werden, der Stadtsportverband könnte dazu eine Leader-Förderung beantragen.
Ausschlaggebend für das öffentliche Interesse an dem 58 Kilometer langen Rundweg entlang der Werdohler Stadtgrenze war unter anderem ein Bericht in dieser Zeitung über eine Winterbegehung des vom Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) aufgegebenen Weges.
Der Stadtsportverbandsvorsitzende Richard Müller-Schlotmann hatte sich und die Vereine angeboten, bei einer Reaktivierung tatkräftig und organisatorisch helfen zu wollen. Unterstützt von vielen positiven Zuschriften auf einen Aufruf in dieser Zeitung hatte sich Müller-Schlotmann an den SPD-Politiker Jürgen Henke gewandt. Henke ist Vorsitzender des einflussreichen Ausschusses für Umwelt und Stadtentwicklung. Da der Ausschuss in absehbarer Zeit pandemiebedingt nicht tagen wird, legte Henke zunächst auf eigene Faust los. Vor wenigen Tagen übermittelte er Müller-Schlotmann einen fundierten Vorschlag, wie die Wiederherstellung des Weges finanziert werden kann. Der Vorschlag liegt dieser Zeitung vor.
Freizeitangebot in Werdohl soll erhöht werden
Henke schreibt darin: „Nicht nur das derzeitig publizierte große Interesse, sondern auch der Wunsch, das Freizeitangebot Werdohls zu erhöhen, sollte Ansporn sein, den Werdohler Rundwanderweg wieder zu beleben.“ Der Ausschussvorsitzende verweist auf das europäische Förderprogramm Leader, mit dessen Mitteln auch schon die Möblierung und Markierung der Werdohler Wanderwege W1 bis W6 finanziert worden ist.
Der Rundweg ist im Auftrag des SGV im vergangenen Herbst demarkiert worden. Als Argument war angeführt worden, dass der Weg mit 58 Kilometern zu lang und deshalb für viele Wanderer nicht interessant sei. Bis auf wenige Ausnahme sind alle Wegzeichen mit dem W im Kreis entfernt oder schwarz übermalt worden. Henke weist auf diese formelle Einziehung beziehungsweise Löschung des Rundwanderweges hin. Aus diesem Grund müsse ein ganz neues „Benehmungsverfahren“ durchgeführt werden. Henke: „Die digitalen Karten müssen neu erstellt, alle Eigentümer angeschrieben und ihr Einverständnis eingeholt werden. Das Verfahren muss öffentlich bekannt gegeben und eine Neumarkierung durchgeführt werden.“
Kosten von etwa 4000 Euro
Dies müsse unter anderem durch den SGV-Hauptvorstand in Arnsberg geschehen, der auch die weiteren, alle zwei Jahre stattfindenden Überprüfungen übernehmen müsste. Henke hat ermittelt, dass auf diese Weise Kosten von circa 4000 Euro entstehen würden. Ein weiterer nicht unerheblicher Aufwand bestehe im Freiräumen beziehungsweise Freischneiden der Wege.
Für all diese Aufwendungen könne jedoch ein Förderprojekt bei der Leader-Regionalmanagerin Katharina Biermann beantragt werden. Die Mittel sind laut Henke auf 20 000 Euro begrenzt, davon sind 20 Prozent als Eigenmittel aufzubringen.
Antrag muss bis Ende März gestellt sein
Henke wird konkret: „Wenn sich der Stadtsportverband in das Verfahren einbringt, gehe ich davon aus. dass dieser geforderte Eigenanteil von der Stadt getragen wird.“ Entsprechende Bekundungen gebe es hierzu von allen vier Ratsfraktionen. Das Antragsverfahren müsse bis zum 29. März beim Regionalmanagement vorliegen.
Henke schlägt vor, dass neben der Reaktivierung des Rundweges begleitende Aktionen zum Beispiel rund um den Werdohler Wanderbahnhof oder Veranstaltungen wie Wandertage konzipiert und durchgeführt werden sollten.