Musti Oral hat – wie viele in der Veranstaltungsbranche – schwierige Zeiten hinter sich. 2015 hatte er seine Stelle bei VDM aufgegeben und sich mit Plattenlegen und als Produzent selbstständig gemacht – es war die Verwirklichung seines Lebenstraums. Der gebürtige Pungelscheider konnte von dem leben, was ihm am meisten Spaß machte. Corona unterbrach diesen Traum jäh. Als es keine Partys mehr gab, ging Oral zurück in die Industrie, um sein Leben finanzieren zu können.
Er gibt nicht auf, für die Musik zu leben, um wieder von der Musik leben zu können: Im Haus an der Sandstraße hat er jetzt ein Studio eingerichtet, erste Auftritte als DJ hat er hinter sich. Mit seinem Set im Brauhaus an Pfingsten geht es weiter.
Ende der 90er kaufte sich Mustafa Oral, damals noch Auszubildender bei VDM, zwei Plattenspieler und ein paar alte Vinyls aus den 70er- und 80er-Jahren am Übergang von Funk und Soul zu Rap und Hip-Hop. So entstand sein Künstlername DJ O-Tunezz. Dabei steht das O nicht für seinen Nachnamen Oral, sondern für „old“ – „alt“. Seine Kumpels tauften ihn so, weil er am Anfang auf Partys immer nur seine alten Platten spielte.