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„Weltreisen“ vermieden: Bürgerbusverein feiert Jubiläum

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Von: Michael Koll

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Zum Jubiläum des Werdohler Bürgerbusvereins, dessen erster Bus vor genau 25 Jahren erstmals auf Fahrt ging, waren Vertreter vieler anderer Bürgerbusvereine in der Region gekommen.
Zum Jubiläum des Werdohler Bürgerbusvereins, dessen erster Bus vor genau 25 Jahren erstmals auf Fahrt ging, waren Vertreter vieler anderer Bürgerbusvereine in der Region gekommen. © Koll

Sein Jubiläum hat der Bürgerbusverein Werdohl am Samstag gefeiert: Seit 25 Jahren ist der Kleinbus in der Stadt an Lenne und Verse auf Tour. Dazu gratulierte eine illustre Gästeschar. Eine Gratulantin brachte neben Glückwünschen auch ein Anliegen mit.

Werdohl – Da will der Werdohler Bürgerbusverein einmal in den Wagen stehenlassen und gemütlich beieinander sitzen, schließlich steht ein Jubiläumsgeburtstag an ‒ und dann platzt Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk mitten in die Feier mit einer Bewerbung: „Ich bitte Sie um ein Tagespraktikum“, sagte die Sozialdemokratin über Mikrofon, „damit ich Ihr bewunderswertes Engagement noch besser verstehen kann.“ Sie fügt noch hinzu: „Ich verspreche, auch nicht im Weg zu stehen.“

Beeindruckt applaudierten der Politikerin viele im proppenvollen Gemeindesaal der Christuskirche. Gekommen sind nicht nur Mitglieder des örtlichen Bürgerbusvereins, sondern auch viele von gleichartigen Vereinen aus dem näheren und weiteren Umkreis. Zudem saßen die Egerländer des Musikvereins Affeln parat, um die Festgesellschaft immer wieder mit ihren Klängen zu erfreuen.

Auch ein Politiker aus dem Düsseldorfer Landtag ist erschienen. Thorsten Schick (CDU) brachte nicht nur einen Tankgutschein mit, den die Werdohler Buslenker gut gebrauchen können. Auch Balsam für die Seelen der Bürgerbusfahrer hatte er im Gepäck: „Sie machen das, was Sie tun, damit die Fahrt in die Innenstadt für die, die in den Außenbezirken Werdohls wohnen, keine Weltreise wird.“

Auf ihren Fahrten legten die Bürgerbusfahrer seit dem 23. April 1998 mehr als eine Million Kilometer zurück, hat Vereinsvorsitzender Eint Meyer errechnet. „Wir sind also 25 Mal um die Erde gefahren“, drückte er selbiges noch einmal anders aus. Und er lobte die Fahrgäste: „Sie sind unsere treuen Begleiter. Man kennt sich, unterhält sich und hat viel Spaß miteinander.“

Die Egerländer-Besetzung des Musikvereins Affeln sorgte für den musikalischen Rahmen.
Die Egerländer-Besetzung des Musikvereins Affeln sorgte für den musikalischen Rahmen. © Koll, Michael

Bürgermeister Andreas Späinghaus (SPD) bestätigte diesen Eindruck: „Mir sagen die Bürger immer wieder, wie hilfsbereit die Bürgerbusfahrer doch sind.“ Zwar sei das Angebot des Vereins vor einem Vierteljahrhundert noch als exotisch empfunden worden, „doch heute ist es nicht mehr wegzudenken“. Und die Fahrer vor Ort seien „eine agile, muntere und engagierte Truppe“.

Besonders lobte das Stadtoberhaupt seinen Vor-Vor-Vor-Vorgänger Manfred Wolf, „der damals noch als Stadtdirektor viel dafür getan hat, dass sich dieser Verein überhaupt gegründet hat“. Späinghaus unterstrich: „Das hat Werdohl sehr geholfen.“

Der erste Bürgerbus des Märkischen Kreises fuhr derweil seit dem 21. November 1988 in Schalksmühle. Später wurde er – bis Juni 2000 – kreisweit auch in anderen Städten eingesetzt, heute gehört er dem Werdohler Gerd Schlotmann, der ihn – zusammen mit anderen – am Samstag auf dem Brüninghaus-Platz ausstellte. „Es ist übrigens der wohl einzige Bürgerbus mit Anhängerkupplung“, sagte Schlotmann, der diese eigenhändig angebracht hat, „damit ich im Anhänger Gepäck oder Fahrräder der Mitfahrer transportieren kann“.

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