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Nachfolger in den Startlöchern: Feuerwehr bald unter neuer Führung?

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Von: Maximilian Birke, Volker Griese

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Feuerwehrchef Kai Tebrün könnte durch einen Kameraden aus dem Löschzug Eveking abgelöst werden.
Feuerwehrchef Kai Tebrün könnte durch einen Kameraden aus dem Löschzug Eveking abgelöst werden. © Birke, Maximilian

Der vergangene Sonntag (12. März) sollte für die Werdohler Feuerwehr eine tief greifende Veränderung bringen: Am Morgen trafen sich die Mitglieder der Wehr mit Kreisbrandmeister Michael Kling und Bürgermeister Andreas Späinghaus (SPD) zu einem nicht-öffentlichen Termin im Gerätehaus des Löschzugs Eveking.

[Update: 13.03.2023] Werdohl – Der Wechsel an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr ist wohl nur noch eine Formalie. Nach Informationen der Redaktion haben sich die rund 120 Mitglieder der Feuerwehr am Sonntagmorgen bei einer gesetzlich vorgeschriebenen Anhörung durch Kreisbrandmeister Michael Kling für einen neuen Wehrleiter ausgesprochen, der aus dem Löschzug Eveking kommen soll und dort bisher im Dienstrang eines Brandinspektors steht.

Bürgermeister Andreas Späinghaus hat nach der Anhörung lediglich erklärt, dass es „ein klares, eindeutiges und geschlossenes Votum zu einem Bewerber“ gegeben habe. Den Namen dieses Bewerbers nannte er nicht. Der formale Ablauf sieht nun vor, dass der Kreisbrandmeister dem Bürgermeister diese Person vorschlagen wird und dieser wiederum den Vorschlag dem Stadtrat unterbreitet. Wenn der Rat mit dem Vorschlag einverstanden ist, bestellt er die neue Wehrleitung, die dann durch den Bürgermeister ernannt wird. Wann der Rat entscheiden wird, ist nicht bekannt. Planmäßig findet die nächste Ratssitzung am 8. Mai statt.

Dem Vernehmen nach soll der neue Wehrleiter sein Amt, anders als bisher Feuerwehrchef Kai Tebrün, ehrenamtlich ausüben. Das ist in Freiwilligen Feuerwehren eher die Regel als die Ausnahme. Er würde dann durch den Bürgermeister in ein Ehrenbeamtenverhältnis auf Zeit berufen. Tebrün, seit Ende 2016 im Amt, will ehreanmtlich im Feuerwehrdienst und hauptamtlich Mitarbeiter der Stadtverwaltung bleiben.

ERSTMELDUNG: Nach Informationen der Redaktion soll bei dieser Versammlung eine Anhörung der Feuerwehr stattfinden. Konkret geht es dabei um die zukünftige Besetzung der Wehrleiterstelle, wie Kreisbrandmeister Michael Kling bestätigte. Die Kommune habe zu diesem formellen Akt eingeladen, der für eine Neubesetzung der Wehrleiterstelle erforderlich ist.

Der amtierende Wehrleiter Kai Tebrün, der seine Funktion seit Dezember 2016 innehat, hatte sein Amt im August 2022 zur Verfügung gestellt, um einer anderen Person die Möglichkeit zu geben, sich auf der Stelle zu beweisen. Der potenzielle Nachfolger, der aus dem Löschzug Eveking kommt, hat sich nach Informationen unserer Zeitung im Vorfeld der Anhörung bereits bei allen Löschzügen vorgestellt.

Bei der Anhörung wird es nun darum gehen, ob jemand fachlich oder persönlich etwas gegen den vorgeschlagenen Nachfolger einzuwenden hat. „Ich bin bei der Anhörung Beobachter und schreibe Protokoll“, erklärte Kreisbrandmeister Michael Kling. „Anschließend ist es meine Aufgabe, eine Empfehlung an den Rat der Stadt Werdohl zu formulieren.“ Die endgültige Entscheidung über die Nachfolge treffen dann die Lokalpolitiker.

Kai Tebrün wollte sich zu dem Vorgang auf Nachfrage unserer Zeitung nicht öffentlich äußern. Er betonte aber, dass er seinen Job mit Herzblut und aus Überzeugung gemacht habe: „Mein Ziel war es, alle 120 Ehrenamtlichen in meiner Amtszeit zufriedenzustellen.“

Der Sonntag wird also zeigen müssen, wer das Amt des Wehrleiters zukünftig bekleiden wird. Sicher jedenfalls scheint zu sein, dass Tebrün nicht erster Mann der Werdohler Feuerwehr bleibt.

Durch den Wechsel wird sich auch im Rathaus manches neu ordnen müssen. Bürgermeister Späinghaus wollte sich zur Neubesetzung des Wehrleiterpostens dennoch vorerst nicht äußern, sondern zunächst die Anhörung am Sonntag abwarten.

Während Tebrüns sechsjähriger Amtszeit hat es in der Werdohler Feuerwehr viele positive Entwicklungen gegeben. So wurde der Bau der neuen Gerätehauser vorangetrieben und eine Kinderfeuerwehr gegründet, die seither stark nachgefragt wird und den Nachwuchs in diesem wichtigen Ehrenamt sichern soll.

Außerdem sind alle Ehrenamtlichen im aktiven Dienst mit einheitlicher Einsatzkleidung ausgestattet worden. Gerüchten zufolge soll Tebrün innerhalb der Feuerwehr dennoch nicht unumstritten sein. Worum es dabei genau geht, ist allerdings nicht bekannt.

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