Die technischen Einsparungen dürften aber nicht dazu führen, dass jemand in seiner Wohnung frieren müsse. Wöste: „Der Nachtschichtler muss beim Heimkommen nicht fürchten, dass seine Wohnung kalt ist.“ Die Wohnungsgesellschaft wolle mit allen Mieterinnen und Mietern in einen neuen Dialog kommen. Informationsveranstaltungen in den Quartierzentren sollen zum Beispiel über richtiges und energiesparendes Lüften aufklären.
„Wenn wir es schaffen, viel einzusparen oder wenn der Krieg endet und die Preise sinken, zahlen wir natürlich zurück“, versichert Wöste. Das Nutzungsverhalten bestimme jeder Mensch selbst. „Lasst uns Sommer und Herbst nutzen, ein neues Verhalten einzuüben“, appelliert der Geschäftsführer an die gesamte Wohnungsgesellschaft. Zehn Prozent Einsparung sei möglich.
Ganz sicher werden auch die Gaspreise für die Kunden der Werdohler Stadtwerke ab Januar 2023 steigen, das bestätigte Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Schlutow auf Nachfrage. Die Stadtwerke versorgen auch die Wohnungsgesellschaft Werdohl mit Gas. Wie stark sich der Gaspreis erhöht, könne niemand ein halbes Jahr im voraus vorhersagen, so der stets sehr vorsichtige Schlutow. Seine persönliche Hoffnung, dass sich die Energiepreise im Laufe von Sommer und Herbst eventuell beruhigen könnten, habe sich allerdings zerschlagen. Laut Wirtschaftsminister Robert Habeck werde es zu „ganz massiven“ Heizkostenerhöhungen kommen. Demnach könnte es tatsächlich zu einer Verdopplung des Gaspreises im nächsten Jahr kommen, vielleicht werde es sogar noch teurer.
Schlutow: „Das ist eine sehr schwierige Situation für alle im Moment, niemand kann das genau etwas vorhersagen.“ Die Daten reichten noch nicht für eine erste Kalkulation.
„Das große Ding bei den Energiekosten lautet: Sparen!“ lässt sich Schlutow zitieren. Verbräuche senken, wo es nur gehe, sei das einzige Mittel, Energiekosten zu vermeiden.
Bislang hätten die Stadtwerke vom Tranchenmodell profitiert, Gas günstig zu verschiedenen Zeitpunkten einzukaufen. Deshalb sei der Gaspreis in 2022 für die Werdohler Kunden im Vergleich mit größeren Anbietern sogar sehr gut.