Die nächste Prüfung steht an: Brücke halbseitig gesperrt

Wegen einer Sicherheitsprüfung ist die Behelfsbrücke über die Lenne zwischen Ütterlingsen und der Innenstadt von Donnerstagmorgen bis Freitag nur halbseitig befahrbar gewesen. Der Verkehr wird über eine Ampel geregelt.
Werdohl (Update) - Besagte Behelfsbrücke über die Lenne muss in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Die Regionalniederlassung Südwestfalen von Straßen.NRW richtet dafür ab Donnerstag, 2. März, eine halbseitige Verkehrsführung mit Ampelregelung ein.
Die Hauptprüfung dauert zwei Tage. Dabei wird nach Auskunft des Landesbetriebs das gesamte Bauwerk überprüft. Die Intervalle der Hauptprüfung sind festgeschrieben und werden alle sechs Monate durchgeführt. Zusätzlich müssen alle drei Monate die Schraubverbindungen geprüft werden. Das ist zuletzt Anfang Januar geschehen.
Ursprungstext: Die Brücke ist eine geschraubte Stahlkonstruktion mit einer Gesamtlänge von 80 Metern und einer Breite von 9,72 Meter. Die zweispurige Schwerlastbrücke wiegt einschließlich angebautem Gehweg 332 Tonnen, die Vorbauten und Träger bringen noch einmal 84 Tonnen auf die Waage. Die Brücke besteht aus 1200 Einzelteilen, die von 6270 Schrauben zusammengehalten werden.
Alle Schraubverbindungen der Brücke müssen „handnah“ überprüft werden, wie es im Fachjargon heißt. Das bedeutet, dass die Brückenprüfer sämtliche Schrauben einzeln überprüfen müssen.
Allerdings muss dabei nicht jede Schraube nachgezogen werden. Die erfahrenen Prüfer schlagen vielmehr jede Schraube mit einem Hammer an und hören bereits am Klang, ob etwas locker ist und wieder angezogen muss.
Um die geschraubten Verbindungen erreichen zu können, benutzten die Arbeiter das fahrbare Gerüst, das schon beim Aufbau der Brücke installiert worden war und auch eine Unterfahrung der Brücke ermöglicht.
Dass sich in den vier Monaten seit Inbetriebnahme der Brücke viele Schrauben gelöst haben, erwarteten die Mitarbeiter des mit der Prüfung beauftragten Duisburger Unternehmens Ripkens nicht. „Auf der Brücke wird langsam gefahren, da wird sich die Zahl der lockeren Schrauben in Grenzen halten“, sagte ein Mitarbeiter vor Ort. Auf der Brücke gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h.
Für die Brückenprüfung hatten der Landesbetrieb Straßen.NRW und das beauftragte Unternehmen maximal zwei Tage angesetzt. Im Laufe des Freitags durfte der Verkehr auch planmäßig wieder zweispurig über die Lenne fließen.
Der Ersatzneubau der Lennebrücke soll übrigens in den nächsten Wochen EU-weit ausgeschrieben werden. Mit einer Vergabe des Auftrags rechnet der Landesbetrieb Straßen.NRW zur Jahresmitte. Angepeilt ist eine Bauzeit von etwa zwei Jahren.
Vorher muss allerdings noch die alte Lennebrücke abgebrochen werden. Aus Gründen des Gewässerschutzes wird sie aber nicht einfach mit einem Bagger zertrümmert, sondern in Einzelteile zersägt, die dann mit einem großen Kran herausgehoben werden, damit nichts in die Lenne fällt.