Vossloh erreicht Rekordzahlen

Werdohl – Der Werdohler Bahntechnik-Konzern Vossloh hat seinen Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2022 eindrucksvoll fortgesetzt und hervorragende Ergebnisse erzielt. Das börsennotierte Unternehmen erreichte mit einem Auftragseingang in Höhe von 1,25 Milliarden Euro einen historischen Höchstwert. Auch der Konzernumsatz habe erstmals die Milliardengrenze überschritten, teilte Vossloh in seinem Jahresbericht mit.
Der Auftragseingang habe das Vorjahresniveau von 947,6 Millionen Euro um 31,6 Prozent übertroffen, berichtet Vossloh in der Mitteilung. Der Auftragsbestand habe am Jahresende um 30,8 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen und 799,6 Millionen Euro betragen. Die sogenannte Book-to-Bill-Ratio, die das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz ausdrückt, habe im Jahr 2022 einen hohen Wert von 1,19 (Vorjahr: 1,01) erreicht. Ein Wert von mehr als 1 (der Auftragseingang ist größer als der Umsatz) kennzeichnet einen wachsenden Markt.
Vossloh hatte im vergangenen Jahr zahlreiche Ausschreibungen gewinnen und Rahmenverträge mit langen Laufzeiten abschließen können. Darunter fielen beispielsweise Aufträge zur Lieferung von Betonschwellen für ein Großprojekt in Australien, Lieferungen von Schienenbefestigungssystemen für Hochgeschwindigkeitsverbindungen in China und Ägypten und eine Vereinbarung zur präventiven Schieneninstandhaltung in Deutschland.
Der Konzernumsatz entwickelte sich Angaben des Unternehmens zufolge ebenfalls überaus positiv. Erstmals in der Unternehmensgeschichte habe er im Infrastrukturgeschäft die Milliardengrenze überschrittenb und 1,05 Milliarden Euro erreicht. Das entsprach einem Anstieg von 11 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Der Konzern habe auch sein Ergebnis vor Steuern gegenüber 2021 um 8 Prozent steigern können. 2022 habe es 78,1 Millionen Euro betragen, teilte Vossloh mit. Das sei das höchste Konzern-Ergebnis seit zehn Jahren. „Der Anstieg ist vor dem Hintergrund erheblicher Netto-Zusatzbelastungen infolge massiv gestiegener Beschaffungspreise für Material und Energie von mehr als 10 Millionen Euro sehr beachtlich“, ordnet das Unternehmen diesen Erfolg ein. Das Ergebnis je Aktie sei im vergangenen Jahr von 1,31 Euro auf 2,38 Euro gestiegen, hatte Vossloh eine gute Nachricht für seine Aktionäre. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung vorschlagen, wie schon in den beiden vergangenen Jahren eine Dividende in Höhe von 1 Euro je Aktie auszuschütten.
Für Vorstandschef Oliver Schuster hängt der Erfolg entscheidend von Vosslohs technologischer Spitzenposition, seiner Innovationskraft und seinem nachhaltigen und krisenresistenten Geschäftsmodell zusammen. „Wir fördern die ökologisch und ökonomisch sinnvolle Verkehrswende. Denn die Schiene ist und bleibt der energieeffizienteste und umweltverträglichste Verkehrsträger“, wird Schuster in der Unternehmensmitteilung zitiert. Von Investitionen in die Infrastruktur auf der ganzen Welt werde Vossloh in den nächsten Jahrzehten profitieren.
Die positive Entwicklung des Konzerns ist von allen drei Geschäftsbereichen – Core Components, Customized Modules und Lifecycle Solutions – getragen. Besonders stark fiel der Anstieg der Auftragseingänge mit fast 40 Prozent im Geschäftsbereich Core Components mit dem in Werdohl angesiedelten Geschäftsfeld Fastening Systems aus. Diese Prduktion von Schienenbefestigungen habe insbesondere von drei Großaufträgen zur Lieferung von Schienenbefestigungssystemen für den Neubau von Hochgeschwindigkeitsstrecken in China und Ägypten profitiert. Der Umsatz alleine dieses Geschäftsfelds habe sich dadurch im vergangenen Jahr um 16,7 Prozent auf 341,3 Millionen Euro erhöht. „Das spürbare Umsatzwachstum ist maßgeblich auf Lieferungen für Projekte in Mexiko und der Türkei sowie auf ein höheres Geschäftsvolumen in Osteuropa, China und Australien zurückzuführen“, teilte Vossloh mit.
Der wirtschaftliche Erfolg der Vossloh AG hat sich 2022 auch in den Beschäftigtenzahlen niedergeschlagen. Die durchschnittliche Zahl der weltweit beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei um 182 auf 3794 gestiegen, teilte das Unternehmen mit.
Für 2023 erwartet Vossloh erneut einen Umsatz über der Schwelle von einer Milliarde Euro. Konkret hat der Konzern das Umsatzziel mit 1,05 bis 1,15 Milliarden Euro definiert. Das Konzernergebnis vor Steuern könne dann in einem Korridor von 79 bis 88 Millionen Euro liegen.