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Pflegeleicht, aber nicht umweltfreundlich: Kampf den Schottergärten

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Von: Ina Hornemann

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Ein Schottergarten ist pflegeleicht, aber in den Augen vieler Experten nicht unbedingt umweltfreundlich.
Ein Schottergarten ist pflegeleicht, aber in den Augen vieler Experten nicht unbedingt umweltfreundlich. © DPA

Dem Ausschuss für Umwelt- und Stadtentwicklung hat der Rat einen Antrag der SPD anvertraut, der sich mit der Gestaltung naturnaher Vorgärten beschäftigt: Auf der städtischen Homepage soll eine Verlinkung zum NABU eingerichtet werden, der Tipps für die Gestaltung für mehr ökologische Vielfalt parat hält.

Werdohl –Insbesondere die Abmilderung von Schottergärten ist dem Naturschutzbund eine Herzensangelegenheit – und den Werdohler Sozialdemokraten nun auch. Für Grundstücksbesitzer sind Schottergärten eine bequeme Alternative zur Kultivierung von Grünflächen, Zierpflanzen und Gehölzen. Steingärten bedürfen wenig Pflege, müssen nicht gegossen werden und können je nach Gestaltung sogar sehr ansprechend aussehen. Ökologisch gelten sie als Katastrophe, da Insekten, Vögel und andere Gartentiere weder Nahrung noch Lebensraum finden. Zudem heizt Schotter sich im Sommer stark auf und trägt nicht zur Feinstaubfilterung bei. Bodenverdichtungen durch die Last der Steine können nach Jahren eine aufwändigen Renaturierung nötig machen. Zudem kann Wasser in Steingärten deutlich schlechter versickern und Hochwasser begünstigen.

Auch gesetzlich wird Schottergärten mittlerweile der Kampf angesagt, indem Landesbauordnungen vorgeben, dass nicht bebaute Flächen zu begrünen und wasserdurchlässig zu gestalten sind.

Wer bereits einen Schottergarten hat und für die Besiedlung von Wildpflanzen und Tieren aufgeschlossen ist, kann laut NABU per Erhöhung des Feinkornanteils und der Zugabe von Kompost Effekte erzielen: Es lässt sich ein Trockenstandort herstellen, wie er auch in der Natur vorkommt, denn auch auf Magerwiesen, Schutt- oder Felshängen wachsen Pflanzen, die ohne Zutun Insekten und anderen Tieren Nahrung bieten können.

Kiesgärten nach alpinem Vorbild beherbergen Pflanzen, die wenig Nährstoffe und Wasser benötigen. Dazu zählen Dost, Gräser, Thymian oder Sedumarten.

Wer ein Schotterbeet gänzlich ausheben will, muss die Steine nicht entsorgen, sondern kann sie in den renaturierten Garten integrieren als Steinhaufen für Eidechsen und Insekten. Der NABU informiert, dass ein Rückbau bei angepasster Pflanzenauswahl ganzjährig erfolgen kann.

Natürlich bietet der Verband auch Tipps für Gärten, die nicht renaturiert werden müssen. Auch Balkonbesitzer können dazu beitragen, dass ökologische Vielfalt gestärkt wird. Der von der Werdohler SPD empfohlene Link lautet wie folgt: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/planung/28500.html.

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