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Bald geht es los: Das Rathaus wird barrierefrei

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Von: Volker Griese

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Das Rathaus soll in den nächsten Monaten barrierefrei umgebaut werden. Die Stadt hat jetzt die ersten Aufträge zum Bau eines Aufzuges und behindertengerechter Toiletten vergeben. © Griese

Werdohl - Rund vier Jahre nach dem Beschluss des Rates, das Rathaus barrierefrei umzubauen, kommt jetzt Bewegung in die Angelegenheit: In der vergangenen Woche hat die Stadt die ersten Arbeiten für den Bau des Aufzuges vergeben, der an der Rückseite des denkmalgeschützten Gebäudes installiert werden soll.

Sie sollen schon bald beginnen. Im November 2014 hatte der Rat entschieden, das Rathaus barrierefrei zugänglich zu machen und dafür Fördermittel in Anspruch zu nehmen. Das Rathaus als eines der publikumsintensivsten Gebäude von Werdohl sollte auch für Menschen mit Rollator, Kinderwagen oder Rollstuhl begeh- beziehungsweise befahrbar gemacht werden. Geld dafür steht im Förderprogramm Stadtumbau West zur Verfügung, mit dem das Land Nordrhein-Westfalen Maßnahmen zur Verbesserung des kommunalen Gebäudebestandes fördert. 

Zur barrierefreien Zuwegung in die publikumsintensiven Abteilungen sollte, das war schon damals klar, ein Aufzug an der Rückseite des Rathaus-Altbaus angebaut werden. Die Zusage, dass diese Maßnahme gefördert wird, erhielt die Stadt im Frühjahr 2016. Doch es galt, noch andere Hindernisse zu übverwinden: Weil der im Stil des Neobarock erbaute alte Teil des Rathauses unter Denkmalschutz steht, musste auch das Westfälische Amt für Denkmalpflege seine Zustimmung geben. 

Jetzt ist allerdings der Weg frei. In der vergangenen Woche hat der Vergabeausschuss der Stadt die ersten Aufträge erteilt. Fünf von zwölf sogenannten Abschnitten des Bauprojekts, wurden vergeben. Dazu gehört das Bauhauptgewerk, also die Errichtung eines kleinen Anbaus an der Rückseite des Rathauses, in dem der Aufzug später untergebracht wird. Den Zuschlag erhielt die Firma Santos aus Sundern. Sie wird ihre Arbeit bereits Anfang Dezember aufnehmen. 

Anbau soll sich optisch anpassen 

Dach und Fassade des Aufzuganbaus wird die Firma Linnarz (Lüdenscheid) mit einer Verkleidung aus Titanzink versehen. „In einem schiefergrauen Farbton, damit sich der Anbau optisch an das Rathaus anpasst“, erläuterte Peter Erwig von der Abteilung Bauen und Immobilienmanagement im Rathaus. Verwendet werden also Zinkbleche, die bereits ab Werk mit einer schützenden grauen Patina versehen sind. 

Das Kernstück der Ausschreibung war jedoch der eigentliche Aufzug, der Besucher und Mitarbeiter des Rathauses demnächst bis in die dritte Etage des Verwaltungssitzgebäudes befördern soll. Den wird mit der Firma Schindler aus Neuss einer der weltweit führenden Anbieter von Aufzügen installieren. 

Der Einbau des Aufzuges ist aber nicht die einzige Maßnahme zum barrierefreien Umbau des Rathauses. Im Erdgeschoss sollen auch die vorhandene Damen- und Herrentoiletten zu einer einzigen Toilettenanlage umgebaut werden, die dann von Menschen mit Beeinträchtigungen benutzt werden kann. Den Auftrag dafür hat die Werdohler Firma Michael Konitzer erhalten, die die Arbeiten schon in der nächsten Woche aufnehmen wird. Für die Gesamtmaßnahme sind auch Arbeiten an der Elektroinstallation erforderlich, die die Firma Meschede & Co. aus Werdohl ausführen wird. 

Arbeiten dauern bis ins Frühjahr 

Peter Erwig von der Stadtverwaltung geht davon aus, dass sich die Arbeiten bis in das Frühjahr hinziehen werden. „Wir gehen derzeit von einer Fertigstellung im April aus“, sagte er. 

Michael Grabs, Allgemeiner Vertreter der Bürgermeisterin, rechnet damit, dass die gesamte Maßnahme mehr Geld verschlingen wird als ursprünglich geplant: Es sei schon jetzt absehbar, dass es teurer werde, sagte er. Die Stadt bekomme die gute Auftragslage im Baugewerbe zu spüren. Anfangs war die Stadt von Kosten in Höhe von 485 000 Euro ausgegangen, die zu 80 Prozent durch das Land gefördert werden. Mit dieser Förderung in Höhe von fast 390 000 Euro kann die Stadt immer noch rechnen. Kosten, die über die ursprüngliche Kalkulation hinausgehen, wird die Stadt nach Grabs’ Einschätzung übernehmen müssen. „Wir suchen aber noch nach Fördermöglichkeiten“, hat er die Hoffnung auf weitere Geldgeber noch nicht begraben.

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