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Pandemie und Personal die Probleme: Quartierverein Königsburg löst sich auf

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Von: Michael Koll

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Der Abgang von Elmar Schmidt und die impfkritischen und corona-relativierenden Äußerungen, die Silke Kreikebaum als Mitglied der Basis getätigt hat, hatten dem Quartierverein stark zugesetzt.
Der Abgang von Elmar Schmidt und die impfkritischen und corona-relativierenden Äußerungen, die Silke Kreikebaum als Mitglied der Basis getätigt hat, hatten dem Quartierverein stark zugesetzt. © ARCHIV

Etwas mehr als fünf Jahre nach seiner Gründung löst sich der Quartierverein Königsburg wieder auf. Am Montag, 22. Mai, kommen die Mitglieder im Bürgerbüro Ütterlingsen zur Generalversammlung zusammen, um die Auflösung formal zu beschließen.

Werdohl – Rückblick: Auf Initiative der evangelischen Gemeindepädagogin Kerstin Sensenschmidt trafen sich im Laufe des Jahres 2017 interessierte Bürger der Königsburg, um im Zuge des Neubaus eines Nachbarschaftshilfezentrums (NHZ) in diesem Stadtteil durch die Woge einen Quartierverein zu gründen.

Dieser sollte nach Vorbild ähnlicher Vereine an vielen Orten in Deutschland dafür sorgen, den Gemeinschaftsraum im NHZ mit Leben zu füllen. Bewohner und Anwohner sollten dort zusammenkommen, um gemeinsam etwas zu erleben und sich gegenseitig zu helfen. Zum Vorstand des Vereins gehörten gemäß Satzung sowohl Vertreter der Woge sowie des Pflegedienstes, der rund um die Uhr die acht Bewohner einer Pflegewohngruppe versorgt.

Seither wurden vielerlei Veranstaltungen durchgeführt: Ob Kochen, Basteln, Grillfeste, Adventsfeiern oder Bingo-Nachmittage – die Gemeinschaft wurde gepflegt. Schüler der Albert-Einstein-Gesamtschule leiteten interessierte Senioren beim Umgang mit Smartphone und Co. an. Tage der offenen Tür gaben Einblicke in die NHZ-Wohnungen sowie in die vom Pflegedienst Liebeskind betreute Wohngruppe.

Bis zum Beginn der Coronazeit war der Quartierverein also sehr rege. Dann aber wechselte der 1. Vorsitzende Elmar Schmidt den Arbeitgeber, konnte folglich nicht mehr als Vertreter von Liebeskind dem Vorstand angehören (wir berichteten).

Wenig später trat die 2. Vorsitzende Silke Kreikebaum in der Öffentlichkeit als aktives Mitglied der Partei Die Basis mit impfkritischen und corona-relativierenden Äußerungen in Erscheinung. Die verbliebenen Vorstandsmitglieder des Quartiervereins distanzierten sich von ihr und ihren Ansichten (wir berichteten).

Die Pandemiejahre ließen die Aktivitäten des Quartiervereins dann einschlafen. Drei weitere Vorstandsmitglieder traten von ihren Ämtern zurück. Mitgliedsbeiträge wurden nicht mehr eingezogen. Also wurde dem Amtsgericht Iserlohn die Auflösung des eingetragenen Vereins angezeigt. Es fehlt der förmliche Auflösungsbeschluss der verbliebenen Mitglieder, um aus dem Vereinsregister ausgetragen werden zu können.

Nun müssen am 22. Mai Liquidatoren bestellt werden, die zwölf Monate lang die verbliebenen Vereinsgelder verwalten müssen. Nach Ablauf dieses Jahres müsse abschließend dann erneut ein Notar einen Eintrag ins Vereinsregister vornehmen, erklärte das Amtsgericht Iserlohn.

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