Obergraben leer: Spezielle Ersatzteile für Reparatur nötig

Zwischen Werdohl und Altena bietet sich ein wirklich seltener Anblick: Der Obergraben zum Laufwasserkraftwerk Wilhelmsthal ist leer, nur ein schmales Bächlein fließt hindurch. Rundum sind braune, matschige Hänge zutage getreten.
Werdohl – Warum das so ist, erklärt Enervie-Pressesprecher Andreas Köster: „Wir haben das Wasser aus dem Obergraben vor dem Laufwasserkraftwerk Wilhelmsthal abgelassen, da aktuell ein Schaden an der Rechenreinigungsmaschine aufgetreten ist.“

Es seien Fremdkörper in die Lenne gefallen, die offensichtlich zu dem Schaden geführt hätten. Die Fremdkörper können nur dann gefahrlos geborgen werden, wenn sich kein Wasser im Obergraben befindet.
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Zudem habe die Rechenreinigungsmaschine des Krafthauses Schaden genommen: „Für die Reparatur der Rechenreinigungsmaschine benötigen wir sehr spezielle Ersatzteile.“ Da eine Beschaffung dieser Teile zeitaufwändig sei, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgesehen werden, wann die eigentliche Reparatur beginnen könne und wie lange sie dauern werde.
Das Laufwasserkraftwerk Wilhelmsthal mit seinen drei Turbinen ist dementsprechend bis auf weiteres außer Betrieb.

Da das Wasser sehr langsam abgelassen wurde, konnten die Fische aus dem Obergraben über die Fischabstiegshilfe in den Bereich unterhalb des Laufwasserkraftwerks gelangen. Der großflächige Rückstau der Lenne ist von der Maßnahme nicht betroffen.
Krafthaus, Wehranlage und Obergraben waren 2011 für 1,8 Millionen Euro saniert worden, dazu wurde der Obergraben trockengelegt. 2012 nahm die Mark-E-Tochter Novastrom die in den 1980er-Jahren zerlegte dritte Turbine im Laufwasserkraftwerk wieder in Betrieb. Die fast 100 Jahre alten Maschinen laufen zuverlässig wie am ersten Tag. Die beiden kleineren Turbinen leisten je 300 Kilowatt, die dritte allein 500 Kilowatt.
