Die Auswinterungsarbeiten haben zwar inzwischen begonnen – Schimm-Meister Leonard Reich ist mit dem Dampfstrahler unterwegs, um vor Saisonbeginn Staub und Schmutz zunächst rund um die Becken zu entfernen – doch bevor ein Öffnungstag bestimmt werden könne, müssten Termine mit einigen Fachfirmen vereinbart werden. „Die Steuerung muss beispielsweise einwandfrei laufen“, sagt Schlutow. Erst wenn feststehe, dass die Technik funktioniere könne weiter geplant werden.
Der zweite Grund für Schlutows Zurückhaltung ist die Energiekrise im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. „Die meisten Besucher kommen nur an wirklich warmen und sonnigen Tagen ins Freibad.“ Das Wasser mit Gas zu beheizen, damit einige wenige, hart Gesottene das Schwimmen unter freiem Himmel genießen könnten, sei besonders in der aktuellen Situation nicht vorstellbar.
Zwar sei das Blockheizkraftwerk für das Freibad sehr effektiv, dennoch müsse eventuell auch im Aufsichtsrat die Frage diskutiert werden, wie man grundsätzlich mit einem Bad umgehen sollte, das mit Gas beheizt wird. „Aus energetischer und klimapolitischer Sicht ist es Unsinn, das Wasser auf 24 Grad aufzuheizen, wenn die Außentemperaturen deutlich niedriger sind.“ Deshalb könne es auch sinnvoll sein, über die Wassertemperatur nachzudenken und diese vielleicht um zwei Grad zu reduzieren. So könne man eine Menge Energie sparen. „Wir müssen uns fragen, wie viel Komfort wir uns noch leisten können“, unterstreicht Schlutow.
Schwimmen können die Werdohler aber weiterhin: Das Hallenbad soll geöffnet bleiben bis die Werdohler Freibadsaison beginnt, erklärt der Bäderchef. Für die Schwimmausbildung in dieser Stadt sei die Verlängerung der Hallenbadsaison zudem ein Vorteil: „Das Schulschwimmen findet weiterhin regelmäßig statt, denn man ist unabhängig davon, ob es regnet oder relativ kühl ist.“ Dagegen kämen die meisten Schulklassen nicht zum Schwimmen sobald die Freibadsaison begonnen hat.