Treffen am Lenne-Trog
Neue Hochwassersteuerung: Das planen die Experten
Sämtliche Kanaldeckel geöffnet, mehrere Männer und eine Frau mit Warnwesten und in Arbeitskleidung sowie Fahrzeuge vom Bauhof und des Ruhrverbandes in der Nähe des Lenne-Trogs deuteten unzweifelhaft auf etwas hin, das mit dem Abwasser in der Innenstadt zu tun hat.
Ingenieurin Nina Hoffmann und Abwasserexperte Thomas Schmidt von der Tiefbauabteilung der Stadt trafen sich mit Mitarbeitern des Ruhrverbands, um eine komplette Erneuerung der Hochwassersteuerung für die Innenstadt zu besprechen. Bei einer routinemäßigen Untersuchung war aufgefallen, dass eine Hochwasserklappe defekt ist. Obwohl längst noch kein Hochwasser droht, wurde sie sicherheitshalber geschlossen.
Das defekte Teil wird in der nächsten Zeit repariert, sodass das System zumindest noch über den Winter und ins Frühjahr hinein funktionieren wird. Eine Klappe steuert zum Beispiel die Fließrichtung der Soppe bei Hochwasser zur Lenne. Die gesamte Anlage, die sich in mehreren Schächten und Kanälen im Untergrund zwischen der „Trog“ genannten Unterführung und der Lenne befindet, ist in die Jahre gekommen.
Komplexes System bereits 1987 in Betrieb genommen
Das komplexe System mit Schiebern, Klappen, Sensoren und Pumpen wurde 1987 in Betrieb genommen. Nach 33 Jahren muss eine komplett neu konzipierte Anlage her, die natürlich mit digitaler Fernsteuertechnik und entsprechender Programmierung ausgerüstet sein wird. Nina Hoffmann: „Wir haben dafür Mittel im Haushalt für 2021 vorgesehen, dann wird die Anlage neu gebaut.“
Das System, das eben auch die Soppe steuert, hat in Abstimmung mit dem Ruhrverband seit Jahren zuverlässig eine größere Überflutung der Innenstadt verhindert. Thomas Schmidt kann sich kaum noch daran erinnern, dass sogar mal der Grasacker überflutet war.