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Der Werdohler Wald wächst wieder

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Von: Carla Witt

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Körperlich Arbeit statt ausruhen in den Semesterferien: Auch die 26-jährige Tine aus Dresden und ihr Freund Stephan haben in Werdohl Schwarz-Erlen gepflanzt.
Körperlich Arbeit statt ausruhen in den Semesterferien: Auch die 26-jährige Tine aus Dresden und ihr Freund Stephan haben in Werdohl Schwarz-Erlen gepflanzt. © Witt, Carla

Das Bergwaldprojekt ist erneut ein voller Erfolg für den Werdohler Wald: Freiwillige Helfer haben 2000 Schwarz-Erlen gepflanzt. Weitere 13000 junge Bäume sind im Bereich Scherl von Profis in die Erde gesetzt worden.

Werdohl – Sie gilt als Moor- und Sumpfgehölz, wächst gerne in der Nähe von Gewässern und wird auch in Werdohl an solchen Standorten für mehr Abwechslung im Wald sorgen: die Schwarz-Erle. 2000 Jungpflanzen sind seit Beginn der vergangenen Woche entlang des Baches Werdohler Landwehr in die Erde gesetzt worden. Dafür haben die Teilnehmer des Bergwaldprojektes gesorgt.

Knochenarbeit am Hang über dem Bach

15 Männer und Frauen, die von einer Köchin versorgt werden und im Jugendgästehaus in Garbeck untergebracht sind, machen in Werdohl „Arbeitsferien“. Gemeinsam mit Bergwald-Projektleiter Jonas Marks haben sie oberhalb des evangelischen Friedhofs an der Landwehr aufgeforstet. Einfach war diese Tätigkeit am Hang oberhalb des Bachbettes nicht: Viele Äste und jede Menge Brombeerranken erschwerten jeden Tritt und das Vorankommen ganz erheblich. „Wir liegen trotzdem richtig gut in der Zeit“, lobte Marks seine Truppe, die in der Regel morgens um 8 Uhr mit der Arbeit beginnt und gegen 17 Uhr Feierabend macht. „Es sei denn, es regnet in Strömen. Dann machen wir auch mal etwas früher Schluss“, sagte Marks.

Alles andere als ein Sonntagsspaziergang: Die Teilnehmer des Bergwaldprojektes pflanzen am Hang zu beiden Seiten des Baches Werdohler Landwehr Schwarz-Erlen. Trittsicherheit ist eine Voraussetzung; viele Äste und Brombeerranken erschweren das Vorankommen und die Arbeit.
Alles andere als ein Sonntagsspaziergang: Die Teilnehmer des Bergwaldprojektes pflanzen am Hang zu beiden Seiten des Baches Werdohler Landwehr Schwarz-Erlen. Trittsicherheit ist eine Voraussetzung; viele Äste und Brombeerranken erschweren das Vorankommen und die Arbeit. © Witt

Die Teilnehmer haben Spaß bei der Arbeit im Wald – auch wenn sie sogar Schnee- und Hagelschauer aushalten müssen. Volker Conrad ist sogar schon zum fünften Mal in Werdohl. „Ich war auch beim ersten Bergwaldprojekt in Werdohl dabei. Das war 2008“, erzählte Conrad, der keine besonders weite Anreise hat – und sich auch genau aus diesem Grund für ein Projekt in der Stadt an der Lenne entschieden hat: „Ich komme aus Hagen.“

Aus Dresden in den Werdohler Wald

Dagegen mussten die 26-jährige Tine und ihr Freund Stephan, der sich schon zwei Mal an Bergwaldprojekten in unterschiedlichen Regionen Deutschlands beteiligt hat, deutlich mehr Zeit für die Anreise einplanen: Beide leben in Dresden. „Mein Freund hat mich überzeugt, an diesem wirklich tollen Projekt teilzunehmen“, erzählte die junge Frau, die nun einen Teil ihrer Semesterferien mit Aufforstungsarbeiten verbringt.

Erlen brauchen Wasser und Licht

Bevor die Laubbäume in ihre Pflanzlöcher gesetzt wurden, gab es einen Wurzelrückschnitt. Nicht nur das hatte Projektleiter Jonas Marks seiner Gruppe erklärt. Auch, wo die Schwarz-Erlen besonders gut gedeihen, erläuterte er vorab. „Diese Bäume lieben nicht nur die Nässe, sie brauchen auch sehr viel Licht.“ Die Lichtbaumart solle nicht von den Kronen älterer Bäume beschattet werden. „Auch dort, wo Naturverjüngung stattgefunden hat, pflanzen wir nicht“, sagte Marks. Dennoch war er am Mittwoch zuversichtlich, noch für alle restlichen 500 Jungbäume einen geeigneten Platz finden zu können. Die Bäume wurden jeweils an beiden Seiten des Baches im Hang gepflanzt.

Arbeit gibt es nach der Pflanzaktion bis zum Ende der Woche für die Projektteilnehmer noch reichlich. „Wenn wir hier fertig sind, werden wir Jungwuchspflege auf einer der Kyrill-Flächen betreiben“, kündigte der Projektleiter an. Dort stünden die Bäume teils zu dicht, einige müssten entfernt werden. „Dabei gilt der Grundsatz Laubholz vor Nadelholz“, unterstrich Marks.

ING Diba AG spendet Pflanzgut

Das Pflanzgut für Werdohl sei über das Bergwaldprojekt beschafft worden; gesponsert wurden die 2000 Schwarz-Erlen allerdings von der ING Diba AG. Und nicht nur diese Bäume hat dieses Kreditinstitut in Kooperation mit dem Bergwaldprojekt zur Verfügung gestellt: 13 000 junge Eichen, Hainbuchen, Ahorne und Kirschen werden momentan im Bereich Scherl gepflanzt. Allerdings seien dort Profis im Einsatz, die mit dem Bergwaldprojekt zusammenarbeiten.

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