Werdohl – Die Lennetaler Sportfischer sind genervt: Immer wieder bekommen sie ungebetenen Besuch von Wildschweinen. Dieses Mal haben die Tiere aber besonders schlimme Spuren hinterlassen.
Wildschweine haben vermutlich in der Nacht zu Dienstag die Anlage des ASV Lennetaler Sportfischer in Kleinhammer verwüstet. Nicht zum ersten Mal, wie der Vorsitzende Peter Jünschke berichtet. „Aber so schlimm wie dieses Mal war es noch nie“, sagt er.
Maschendrahtzaun überwunden
Entdeckt hat Jünschke den Schaden am Dienstag. Wildschweine hatten einmal mehr den Maschendrahtzaun überwunden, der das Areal am Verseufer umschließt, und große Teil des Grundstücks regelrecht umgegraben. Schon am Rand des schmalen Weges, der auf das Grundstück führt, hatten die Tiere den Boden aufgewühlt. Besonders schlimm sieht nach dem nächtlichen Besuch aber die Wiese aus.
Jünschke schätzt die Fläche, die die Borstentiere auf der Suche nach tierischen Proteinen umgepflügt haben, auf rund 1000 Quadratmeter. „Das müssen wir jetzt alles in Eigenleistung wieder herstellen“, sieht der Vorsitzende auf sich und seine etwa zehn Mitstreiter im Verein viel Arbeit zukommen.
Abwehrversuche erfolglos
Solche ungebetenen Gäste hatten die Sportfischer schon mehrfach. Allein in den vergangenen drei oder vier Jahren seien fünf oder sechs Mal Wildschweine auf dem vom Verein gepachteten Gelände gewesen, blickt Jünschke zurück. Alle Bemühungen, die Wildschweine auszusperren, waren bislang erfolglos. „Wir haben schon viele Schlupflöcher im Zaun gestopft, aber die Biester kriechen auch unter dem Zaun hindurch“, weiß der Vorsitzende.
Es gibt sogar Videoaufnahmen davon, wie die Wildschweine mit ihren Schnauzen den Boden durchwühlen. Sie stammen aus einer Wildkamera, die Jäger auf dem ASV-Gelände installiert haben. „In dem Video haben wir 15 Tiere gezählt“, berichtet Jünschke. Apropos Jäger:
Die sehen sich nach Worten des ASV-Vorsitzenden machtlos. Klar ist, dass sie im Wohngebiet, wo sich das Vereinsheim der Angler befindet, nicht auf die Tiere schießen dürfen.
Vereinsgelände liegt für Tiere nicht günstig - eigentlich
Nicht wirklich klar ist, warum sich die Wildschweine immer wieder das Gelände der Sportfischer aussuchen. Denn eigentlich liegt es für die Tiere nicht günstig: Von Norden her müssten die Wildschweine die Bundesstraße 229 und die Verse überwinden, auf der südlichen Seite müssen sie vom etwa 300 Meter Luftlinie entfernten Wald bis zum Heideberg ein Wohngebiet durchqueren. Sportfischer zeigen sich „verärgert“
Den Sportfischern bleibt als Alternative zu einem ebenso stabilen wie teuren Zaun nur, die Schäden hinzunehmen und in Eigenleistung wieder zu beseitigen. „Wir sind aber schon verärgert“, sagt ihr Vorsitzender. „Vor allem, wenn wir sehen, dass wir die ganze Arbeit wieder einmal umsonst gemacht haben, weil die Tiere in einer oder zwei Nächten wieder einmal alles umgepflügt haben.“
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