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Nur nicht schüchtern: Radfahrer sollen auch das Zentrum bevölkern

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Von: Ina Hornemann

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Hans Werner Steiger, Friedrich und Heike Hattendorf (v.l.) nutzen die Innenstadt als Radfahrer für Erledigungen. Die Beschilderung bietet an einigen Stellen allerdings einige Fallstricke, die bei nicht ortskundigen Radlern für Verwirrung sorgen kann.
Hans Werner Steiger, Friedrich und Heike Hattendorf (v.l.) nutzen die Innenstadt als Radfahrer für Erledigungen. Die Beschilderung bietet an einigen Stellen allerdings einige Fallstricke, die bei nicht ortskundigen Radlern für Verwirrung sorgen kann. © Hornemann

Werdohl – Sie ist möglich, die friedliche Koexistenz zwischen Radfahrern und Fußgängern in der Werdohler Innenstadt. Darauf möchte die Werdohler Ortsgruppe des ADFC gerne aufmerksam machen, die allerdings noch ein paar Unklarheiten sieht in der Beschilderung für den legalen Innenstadt-Zutritt. In der Tat gibt es zwölf Eintrittspunkte, an denen nicht überall klargestellt ist, das Radler reindürfen.

„Ich hab natürlich schon im Rathaus Bescheid gesagt“, berichtet Friedrich Hattendorf lachend. Werdohls ADFC-Ortsgruppenvorsitzender ist mit seinem Anliegen auf offene Ohren gestoßen: Die von Werdohls glühendem Fahrrad-Lobbyisten angesprochenen Punkte werden auf eine weitere ergänzende Beschilderung überprüft. „Es gibt Punkte, an denen ganz klar ist, wo wir Radfahrer reindürfen. Aus Richtung Lidl kommend in die Freiheitstraße und zur Bahnhofstraße. Von der Sparkasse aus in Richtung nördliche Freiheitstraße. Vom Eggenpfad in die Freiheitstraße. In der Neustadtstraße. Und am Brünninghausplatz. Da aber nur an der Nordost-Ecke zur Freiheitstraße, nicht an der Südost-Seite.“

Gänzlich fehlen Hinweise an den Ecken Schweinegasse/Freiheitstraße und am Durchgang Poststraße. Die Lennespange aus Richtung Goethestraße ist nicht als Fußgängerzone ausgewiesen und ein klein wenig unübersichtlich kann der Bereich Bahnhofstraße/Poststraße vor dem Busenhof wirken, da dort das Schild „Radverkehr frei“ fehlt, aber ein roter Zwischenwegweiser links unter dem Fußgängerzonenschild angebracht ist.

„Kommt rein und fahrt vorsichtig!“, möchten Friedrich und Heike Hattendorf sowie Hans Werner Steiger Werdohls Zweiradfahrer ermutigen, sich in die Innenstadt zu begeben. „Aber nicht zu schnell, denn in Fußgängerzonen gilt auch für Radfaher Schrittgeschwindigkeit“, betonen die Mitglieder der Werdohler Ortsgruppe.

Lobende Erwähnungen richten sie in Richtung Edeka Tank, wo sich mittlerweile eine Reihe guter Fahrradständer im Parkhaus befindet. „Das sind keine Speichenkiller, sondern vorbildliche Stellplätze!“ Beim Bummel durch die Innenstadt fällt auf, dass vorm örtlichen Drogeriemarkt ein Rad mit Bügelschloss befestigt ist – neben dem angebotenen Fahrradständer des Unternehmens. „Es ist verständlich. Die engen Metallbügel machen die Reifen recht schnell kaputt. Grade dünne Fahrradfelgen verbiegen sich leicht darin. Wer so was aufstellt, meint es generell gut, aber tut wertigen Rädern keinen Gefallen damit“, erklärt Hans Werner Steiger, der als einer der wenigen Radnutzer noch ein mit reiner Muskelkraft angetriebenes „Bio-Fahrrad“ fährt.

Tatsächlich sind die Pedelec-Nutzer heutzutage in der deutlichen Mehrheit, weshalb immer mehr Menschen das Rad wieder für sich entdeckt haben. „Die Topographie des Sauerlands hat Leute in unserer Region lange vom Radfahren abgehalten. Jetzt trauen sich mehr Bürger an die Berge und auch an unwegsames Gelände. Das begrüßen wir natürlich!“, berichtet Friedrich Hattendorf, der am Freitag wieder zum ADFC-Radlertreff einlädt.

Die Radwege werden entsprechend voller, die Innenstadt dagegen wird immer weniger frequentiert. Auch deshalb sehen weder ADFC noch Ordnungsamt ein größeres Konfliktpotenzial in der Koexistenz von Radlern und Fußgängern: Beide Gruppen können sich problemlos ausweichen.

Hattendorf würde trotzdem dafür plädieren, das Rad an Markttagen lieber zu schieben und bei besonders fußgängerstarken Veranstaltungen wie dem Stadtfest ganz darauf zu verzichten. „Gegenseitige Rücksichtnahme ist das Wichtigste. Unruhestifter kann keiner gebrauchen!“

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