Diskussionen werde es während der Verhandlungen sicherlich geben; zum Beispiel bei den Themen Braunkohle und der Abstandsregelung für Windkraftanlagen. In anderen Bereichen sei es sicher deutlich leichter, Einigkeit zu erzielen. Doch Probleme seien dadurch noch nicht gelöst, verweist der CDU-Vorsitzende auf den Bildungsbereich: „Keine Frage, wir brauchen mehr Lehrer. Aber wo bekommt man die Leute her?“ Zumindest könne man die Pädagogen entlasten, indem man die bürokratischen Arbeiten auf andere Mitarbeiter übertrage, die schneller ausgebildet werden könnten. In vielen anderen Bereichen gebe es ebenfalls Übereinstimmungen zwischen Schwarz und Grün; beispielsweise mit Blick auf den Umwelt- und den Katastrophenschutz.
„Das Wahlergebnis legt den Schritt der Koalitionsverhandlungen nahe“, sagt auch Jens Ott, Sprecher des Grünen Ortsverbandes in Werdohl. Er könne sich auf jeden Fall vorstellen, dass es zu einer guten Zusammenarbeit kommt. Schnellschüsse sollten allerdings vermieden wird: „Wenn bis zur Sommerpause noch kein gutes Ergebnis vorliegt, ollte man sich die Zeit für den Koalitionsvertrag dennoch auf jeden Fall nehmen. Sonst ist nachher keiner so richtig zufrieden. Fünf Jahre sind eine lange Zeit, da sollte die Zusammenarbeit auf ein solides Fundament gestellt werden“, unterstreicht Ott.
Der Grünen-Sprecher ist überzeugt: Beide Seiten müssten ihre Positionen etwas verschieben, damit es am Ende passt. „Dabei steckt der Teufel im Detail.“ Als Beispiel nennt Ott die Abstandsregelung für Windkraftanlagen: „Die Grünen wollen, dass sie gestrichen wird, die CDU beharrt darauf.“
Der Werdohler erwartet von seiner Partei, dass der Fokus auch bei den Koalitionsverhandlungen sehr stark auf erneuerbaren Energien liegen sollte. „Aber auch auf sozialer Gerechtigkeit“, unterstreicht Ott. Zudem müsse mehr Geld in die Bildung investiert werden. „Die Schulgebäude müssen wieder Instand gesetzt werden, damit die Schüler ein ordentliches Lernumfeld haben.“
Auch der Ausbau des Öffentliches Personennahverkehrs sei ein großes Thema für die neue Landesregierung. „In den Ballungsgebieten ist das sicher kein großes Problem, aber in der ländliche Region wird ein großer Anteil des Individualverkehrs nicht zu ersetzen sein.“ Dort müsse der Ausbau der Lade-Infrastruktur im Mittelpunkt stehen. Ott: „Einer der Knackpunkte wird sein, wo das ganze Geld für diese Maßnahmen herkommen soll.“