Werdohl - Elektromobilität ist im Werdohler Rathaus schon lange ein Thema. Momentan sind Verwaltungsmitarbeiter auch mit zwei Hybrid-Fahrzeugen unterwegs. Doch jetzt hat Klimaschutzmanagerin Farima Tehranchi einen großen Schritt vorbereitet, der den städtischen Vorbildcharakter in den Mittelpunkt rückt.
Sechs Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sollen gegen Autos mit umweltfreundlicheren Antrieben ausgetauscht werden. Diese Maßnahme wird mit Mitteln aus der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.
Etwa 300 000 Euro werde der Umstieg kosten, berichtet Bürgermeisterin Silvia Voßloh. „Etwa die Hälfte dieser Summe steht aus Fördermitteln des Bundes zur Verfügung“, erklärt sie. Ob die Verwaltung die übrigen 150 000 Euro komplett selbst aufbringen muss, stehe noch nicht fest. „Wir haben noch weitere Landesfördermittel beantragt und sind mit Arnsberg im Gespräch“, berichtet die Bürgermeisterin.
Lob für die Klimaschutzmanagerin
Sie lobt die Klimaschutzmanagerin für ihren Einsatz: „Frau Tehranchi ist mit Herzblut bei der Sache.“ Sie habe geprüft, welche ausgewählte Maßnahme in Werdohl im Rahmen des Klimaschutzmanagements zusätzlich gefördert werden könne. Nachdem klar gewesen sei, dass momentan kein Großprojekt für eine energetische Sanierung in Frage komme, habe man sich für den Bereich der E-Mobilität entschieden.
In den kommenden drei Jahren sollen insgesamt sechs Fahrzeuge ausgetauscht werden: Noch 2019 würden zwei E-Autos und ein Hybrid-Fahrzeug angeschafft, 2020 folgt ein weiteres E-Auto, 2021 noch zwei weitere.
„Durch den Austausch der Fahrzeuge reduziert sich der CO2-Ausstoß von jetzt insgesamt 1011 Gramm pro Kilometer auf nur noch 28 Gramm pro Kilometer. Das entspricht einer prozentualen Einsparung von circa 97 Prozent“, rechnet Fahrima Tehranchi vor. Dass die Stadt zum Aufladen der Elektro-Fahrzeuge Öko-Strom verwenden möchte, mache sich für die Umwelt zusätzlich bezahlt, stellt die Klimaschutzmanagerin fest.
Nutzfahrzeuge für den Bauhof
Zwei der in diesem Jahr neu gekauften Wagen sollen den Mitarbeitern des Bauhofes zur Verfügung gestellt werden. Dementsprechend werde man Nutzfahrzeuge anschaffen. „Das Hybrid-Auto wird im Rathaus genutzt. Da dort auch längere Strecken gefahren werden müssen, ist der Hybrid-Antrieb an dieser Stelle besonders sinnvoll“, erklärt die Bürgermeisterin.
Für welche Autotypen sich die Verwaltung genau entscheiden wird, steht noch nicht fest. „Sobald der Förderbescheid im Sommer rechtskräftig ist, werden wir die Ausschreibung vornehmen“, kündigt Voßloh an. In der zweiten Jahreshälfte, so hofft die Klimaschutzmanagerin, soll der erste Teil des Fahrzeugaustauschs über die Bühne gehen.
Voßloh: "Mit gutem Beispiel vorangehen"
Silvia Voßloh unterstreicht, dass die Stadt in Sachen Klimaschutz vorangehen müsse – auch wenn die Fahrzeuge, die jetzt ausgemustert würden, durchaus noch fahrbereit seien: „Der Schutz der Umwelt und des Klimas hat schon jetzt eine hohe Priorität. Deshalb muss die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen.“