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Sorgen junger Eltern ernst genommen: Offenes Angebot in der Wunderkiste

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Von: Ina Hornemann

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Erzieherin Melanie Sandeck (l.) lässt sich immer was einfallen: Hier probiert Helina Mara aus, wie sie ihren Handabdruck mit Fingerfarben hinterlassen kann.
Erzieherin Melanie Sandeck (l.) lässt sich immer was einfallen: Hier probiert Helin Nara  aus, wie sie ihren Handabdruck mit Fingerfarben hinterlassen kann. © Hornemann, Ina

„Immer der Action nach!“, lädt Einrichtungsleiterin Marina Grabau ein, wenn Mütter mit Kindern das Elterncafé im Familienzentrum Wunderkiste zum ersten Mal besuchen. Das ist ein Angebot, dass mit Abebben der Corona-Pandemie im Rahmen der Frühen Hilfen der Stadt Werdohl installiert wurde und prächtig angenommen wird.

Werdohl – Viele Sorgen werdender oder frischgebackener Eltern konnten in Zeiten der Isolation nicht gesehen werden. „Das wird es nicht mehr geben!“, betont Iris Rohe, die Werdohls Frühe Hilfen koordiniert. Dass eine junge Mutter sich nicht mit anderen über Geburt, Stillen, Bauchweh, Wickeln, Einschlafprobleme oder Entwicklungsthemen austauschen kann, soll nie wieder vorkommen. „Dann werden wir zur Not auch digital!“, betont Rohe.

Die bedrohlichen Zeiten sind zum Glück weitgehend vorbei und die Corona-Sorgen werden von lautem Kinderlachen im Elterncafé übertönt. Während die einen Knirpse im Bällebecken toben, bemalt Melanie Sandeck die kleine Hand von Helin Nara , die ganz erstaunt auf ihre gelben Finger guckt und mit Begeisterung feststellt, wie gut ihr Handabdruck auf dem Papier aussieht. Melanie Sandeck ist entsandte Erzieherin aus dem Team der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung Altena-Lüdenscheid und die pädagogische Fachkraft, die das städtische Elterncafé jeden Freitag begleitet. Sie hat immer gute Ideen im Gepäck, um die Knirpse von Null bis drei Jahren zu beschäftigen. Die Mütter (Väter, Großeltern und alle anderen Bezugspersonen sind auch willkommen!) können mit ihren Kindern agieren, neue Spiel- und Beschäftigungsanregungen mit heim nehmen und sich natürlich auch mit anderen Eltern austauschen. Dazu gibt's eine Tasse Tee, Kaffee und auch eine kleine Knabberei.

Freitags ist im Bewegungsraum der Kita Wunderkiste Halligalli: Bis zu zehn Kinder mit Eltern tummeln sich beim Spielen, Basteln und Klönen.
Freitags ist im Bewegungsraum der Kita Wunderkiste Halligalli: Bis zu zehn Kinder mit Eltern tummeln sich beim Spielen, Basteln und Klönen. © Hornemann

Willkommen sind alle Familien mit Kleinst- und Kleinkindern aus ganz Werdohl, wenn sich die Türen im Familienzentrum Wunderkiste freitags von 9 bis 10.30 Uhr öffnen. Auch, wenn der Nachwuchs noch im Mutterleib friedlich schlummert oder kräftig boxt - „auch das sind Themen, die im Elterncafé auf den Tisch kommen“, betont Iris Rohe. Sie plant für die Zukunft auch Besuche von Referenten ein, die sich mit den Themen „Grüne Apotheke“, Stillen oder Tragen beschäftigen. „Das wird bedarfsgerecht geplant und zwar danach, was Kinder und Eltern brauchen“, so Rohe.

Die Knirpse selbst haben sehr eigene Vorstellungen und fordern Action und Spaß ein. Manche von ihnen erfahren im Elterncafé die erste Interaktion mit anderen Kindern, was immer spannend zu beobachten ist.

Werdohls Frühe Hilfen (gefördert vom Bundesfamilienministerium) stehen für Information, Beratung und Entlastung. Die Angebote werden allen Eltern mitgegeben, wenn sie ihren Neugeborenenbesuch bekommen – und zwar in mehreren Sprachen. Für die interessieren sich die Kinder im Elterncafé übrigens nicht: Sie spielen immer, egal, welche Sprache bei ihnen zuhause gesprochen wird.

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