1. come-on.de
  2. Lennetal
  3. Werdohl

Hauptleitung betroffen: Viel Arbeit nach dem Wasserrohrbruch

Erstellt:

Von: Maximilian Birke

Kommentare

Mit Sandsäcken hatte die Feuerwehr versucht, das Wasser am Haus vorbeizuleiten. Dies zeigte auch Wirkung, der Keller blieb aber dennoch nicht trocken.
Mit Sandsäcken hatte die Feuerwehr versucht, das Wasser am Haus vorbeizuleiten. Dies zeigte auch Wirkung, der Keller blieb aber dennoch nicht trocken. © Birke, Maximilian

Große Wassermassen drangen am Montagabend aus einer Wiese am Ludemerter Weg: Ein im Untergrund liegendes Wasserrohr war gebrochen und überschwemmte ein Grundstück. Am Tag nach dem Unglück sind weitere Einzelheiten bekannt.

Werdohl – Viele Haushalte im Versetal waren für etwa drei Stunden von der Versorgung getrennt. Wie Enervie-Sprecher Andreas Köster am Dienstag erklärte, handelte es sich bei dem Rohr um eine Hauptversorgungsleitung, aus der Wasser austrat.

Die Enervie unterteilt ihre Wasserrohre grob in drei Gruppen: Wasserversorgungsleitungen, Wassertransportleitungen und die Ortsnetzverteilungen.

Ausschlaggebend dafür ist der jeweilige Rohrdurchmesser und dementsprechend die Durchflussrate. So haben die größten Leitungen – quasi die Wasserautobahnen – einen Durchmesser von 50 bis 60 Zentimetern. Die kleineren Verteilungsleitungen für die Hausanschlüsse messen noch etwa zehn Zentimeter.

Mit Sandsäcken hatte die Feuerwehr versucht, das Wasser am Haus vorbeizuleiten. Dies zeigte auch Wirkung, der Keller blieb aber dennoch nicht trocken.
Mit Sandsäcken hatte die Feuerwehr versucht, das Wasser am Haus vorbeizuleiten. Dies zeigte auch Wirkung, der Keller blieb aber dennoch nicht trocken. © Birke, Maximilian

Bei dem geborstenen Rohr am Ludemerter Weg handelt es sich um eine Transportleitung, die Enervie-Sprecher Andreas Köster mit einer Wasserbundesstraße vergleicht.

Es hat einen Durchmesser von 30 Zentimetern und führt Wasser mit einem Druck von etwa drei Bar. Was zu dem Schaden an der Leitung geführt hat, sei derzeit noch unklar, so Köster. Sie bestehe aus Gusseisen und sei dadurch sehr widerstandsfähig. Allerdings ist der Werkstoff auch sehr hart und spröde. Enervie hält es daher für möglich, dass Erdbewegungen oder ein Stein, der auf das unflexible Rohr drückte, zu dem Bruch geführt haben könnten.

Genauer wird man es erst sagen können, wenn das Rohr für die Instandsetzung freigelegt wurde. Und das könne noch etwas dauern, sagte Andreas Köster. Durch die Wassermassen wurde die Wiese stark aufgeweicht, sodass es derzeit undenkbar ist, sie mit Baufahrzeugen zu befahren. Sonne und Wind müssen zunächst ihren Dienst tun und das Erdreich trocknen.

Erst danach kann der Schaden an der Leitung behoben werden. Zumindest die Spuren, die das Unglück auf der Straße hinterließ, konnte der Baubetriebshof am Dienstagmorgen beseitigen. Zwei Mitarbeiter waren vor Ort und schaufelten Schlamm, der aus dem Hang gespült worden war.

Eine Baggerschaufel voll Schlamm: Die Wassermassen hatten Erdreich über die Straßen im Wohngebiet gespült. Der Baubetriebshof wurde am Dienstag aktiv.
Eine Baggerschaufel voll Schlamm: Die Wassermassen hatten Erdreich über die Straßen im Wohngebiet gespült. Der Baubetriebshof wurde am Dienstag aktiv. © Birke, Maximilian

Unverkennbar ist indes der Schaden auf dem Grundstück am Ludemerter Weg: Wie ein meterbreiter Fluss habe sich das Wasser am Montagabend hangabwärts seinen Weg gebahnt, beschrieb die Tochter der betroffenen Anwohner. Blumenbeete wurden ausgewaschen, Platten unterspült und auch in den Keller drang das Wasser ein.

Ein großer Schock für die Senioren, die am Abend von dem Rohrbruch überrascht wurden. Feuerwehr und DRK eilten ihnen zur Hilfe. Für den Einsatz fand die Tochter lobende Worte: Die Hilfskräfte, die etwa von 18.20 bis 21.45 Uhr im Einsatz waren, hätten großartige Arbeit geleistet.

Der Löschzug Eveking hatte Sandsäcke geschleppt und Schläuche verwendet, um damit das Wasser so zu lenken, dass weitere Schäden am Haus verhindert werden konnten. Ein Fachberater des THW war ebenfalls vor Ort.

Die Wasserversorgung in den Haushalten stellte Enervie am Abend gegen 21.30 Uhr wieder her. Durch sogenanntes Abschiebern habe man den schadhaften Bereich vom Netz getrennt und nutze nun andere Rohre für die Versorgung im Versetal. Bis zur Reparatur des Rohres wird die Versorgung aus dem Hochbehälter am Rodt sichergestellt.

Auch interessant

Kommentare