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Hundekot an Futterwiese: Große Gefahr für Kälber 

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Von: Ina Hornemann

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Auf ihrer Futterwiese am Stortel haben Sascha, Daniela und Volker Turck (von links) große Probleme mit Hundekot auf den Futterwiesen. Schilder wurden in jüngster Zeit abgerissen, umgeworfen oder ganz in der Lenne entsorgt.
Auf ihrer Futterwiese am Stortel haben Sascha, Daniela und Volker Turk (von links) große Probleme mit Hundekot auf den Futterwiesen. Schilder wurden in jüngster Zeit abgerissen, umgeworfen oder ganz in der Lenne entsorgt. © Hornemann

Um die malerische Lage ihres Heims und Hofs ist Familie Turk schon oft beneidet worden. Wegen des unverbauten Blicks auf die glitzernde Lenne am Stortel errichtete die Stadt Altena dort einst einen Radweg, der der Landwirtefamilie aktuell viel Ärger macht: Jede Menge Hundekot landet auf den uneingezäunten Futterwiesen. Der kann dafür verantwortlich sein, dass die Kühe ihre Kälber noch im Mutterleib verlieren.

Werdohl – Hundekot gilt als großes Fehlkalbungsrisiko bei tragenden Kühen und es ist in jüngerer Zeit gelegentlich dazu gekommen auf dem Hof von Familie Turk, die reine Mutterkuhhaltung betreibt. Die am Stortel geborenen Kälbchen bleiben bis zu zehn Monate bei ihren Muttertieren und werden erst dann verkauft. Spaziergänger, Radfahrer und sogar Autofahrer auf der B236 halten gern inne, um sich die Tiere auf den grünen Wiesen im Sommer anzusehen. „Dagegen haben wir überhaupt nichts“, erklärt Familie Turk.

Ganz im Gegenteil hat sie vor Jahren einen Teil ihres Grundstücks abgegeben, damit insbesondere Radfahrer einen kleinen Teil der Verbindungsstrecke zwischen Werdohl und Altena deutlich sicherer und mit schöner Aussicht zurücklegen können. „Dass sich auch Hundebesitzer dazu gesellen würden, das war uns auch klar. Sie sind uns sogar sehr willkommen, wir haben doch selbst Hunde. Nur die Hinterlassenschaften müssen ganz besonders in dem Bereich eingesammelt werden, weil die Kotbakterien sonst in die Futterwiese geraten, was für die Tiere eben eine Gefahr darstellt.“

Weil die Haufen in der vergangenen Zeit wieder Überhand genommen hatten, haben Volker Turk und sein Sohn Sascha sechs Schilder entlang des Radwegs aufgebaut. Diese wurden nun innerhalb kürzester Zeit zerstört, umgetreten oder ganz in der Lenne entsorgt. Die Beschilderung weißt auch explizit auf die Nutzung der Wiesen als landwirtschaftliche Fläche hin und wie schädlich Hundekot, Picknickabfälle und Zigarettenstummel für die Tiere sind. „Es gibt leider immer unbelehrbare Zeitgenossen“, weiß Volker Turk, der eine Genehmigung hat, den Lenneradweg mit seinem Trecker zu befahren, um die Wiesen zu bewirtschaften. War es bis zur Übernahme des Radwegs durch das Land NRW die Stadt Altena, die regelmäßig nach dem Rechten sah und aufräumte, fühlt sich heute niemand mehr dazu berufen. „Ich hole immer Getränkebehälter, da weg. Auch viel Abfall von Fast Food-Ketten liegt da rum. Das können wir nicht liegen lassen, wenn wir den Futterschnitt machen,“ erklärt Volker Turk. Er, seine Frau Daniela und Sohn Sascha möchten ungern zum Äußersten Mittel greifen und das Gebiet einzäunen. „Es soll eine schöne Naherholungsfläche bleiben und das kann sie auch, wenn alle Zweibeiner Rücksicht nehmen und ihre Vierbeiner nicht graben und koten lassen, ohne den Müll mitzunehmen.“

Auch die Bevölkerung wird um Mithilfe gebeten: „Man kann auch als Passant was sagen, wenn man solche Vermüllungen beobachtet oder gar Vandalismus, wenn unsere Schilder rausgerissen werden. Dann bitten wir um Information an uns oder die Polizei“, so Familie Turk, die seit dem Jahr 2000 das Grundstück genau auf dem Grenzgebiet zwischen Werdohl und Altena besitzt. Postalisch ist der Hof Stortel 1 eine Altenaer Adresse. Kirchenrechtlich eine, die Werdohl zugeordnet wird. „Wir sind also eigentlich in beiden Kommunen zuhause und pflegen in beide Richtungen Kontakte“, erklärt Familie Turk ihre wahrhaftig einzigartige Lage. Bereut an sie den Schritt nie: „Wir haben hier einen schönen Hof, wo man gut Familie haben kann und wo es im Sommer auch schön kühl ist. Wir selbst genießen unsere Aussicht genauso, wie die Leute, die bei uns einen Ausflug an die Lenne machen. Auch deshalb ist uns daran gelegen, dass es hier noch lange schön bleibt.“

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