Für Ukraine-Flüchtlinge: Turnhalle Eveking bleibt reserviert

Dass die Sportler im Versetal auch weiterhin auf ihre Turnhalle in Eveking verzichten müssen, verdeutlichte Bürgermeister Andreas Späinghaus am Dienstag während der Sitzung des Sozialausschusses.
Werdohl – Wenn es im Rahmen des russischen Angriffskrieges zu einer Frühjahrsoffensive gegen die Ukraine komme, könne das wieder enorme Fluchtbewegungen auslösen, stellte das Stadtoberhaupt fest.
Sollten dann auf einen Schlag viele Ukrainer in Werdohl Zuflucht suchen, müsse man vorübergehend auf die Turnhalle Eveking als Unterbringungsmöglichkeit zurückgreifen. „Wir müssen für diese Menschen da sein im Angesicht eines Krieges, den wir alle nicht wollen“, erklärte Späinghaus – und bat die Sportler um Verständnis.
Zuvor hatte Sabine Bleckmann, Leiterin der Abteilung Soziales, über die Flüchtlingssituation in Werdohl berichtet. 165 Menschen aus der Ukraine hätten derzeit in Werdohl Zuflucht gefunden. Sechs seien noch als Asylbewerber registriert.
Von den 223 Personen, die seit dem 1. März hier angekommen seien, hätten sich 27 entschlossen, zurück in ihre Heimat zu gehen – trotz des Krieges. 34 Menschen seien in andere Städte oder auch andere Länder gezogen.
Momentan sei die Lage ruhig. „Es kommen nur vereinzelt Familienangehörige an“, sagte Sabine Bleckmann. Dass sich das schnell ändern könnte, erklärte dann der Bürgermeister.
Doch nicht nur Ukrainer hoffen in Werdohl auf Hilfe. 140 weitere Flüchtlinge – unter anderem aus den Krisengebieten in Syrien und Afghanistan – seien momentan in der Stadt. Da es sich auch um Familien handele, sprach Sabine Bleckmann von insgesamt 70 Fällen.
Untergebracht werden können Neuankömmlinge derzeit im ehemaligen Kindergarten Funkenburg sowie in städtischen ehemaligen Hausmeisterwohnungen, alleinstehende Männer in der Unterkunft Osmecke 13 a-d. Für weitere Unterbringungsmöglichkeiten hat die Stadt derzeit noch etwa vier Wohnungen angemietet.
„Der Übergang der Flüchtlinge danach in den allgemeinen Wohnungsmarkt dauert allerdings erfahrungsgemäß etwas länger“, stellte die Abteilungsleiterin fest.
Bleckmann wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der ehemalige Jugendamtsleiter Michael Thomas-Lienkämper inzwischen in der Abteilung Soziales beschäftigt sei und auch als Ansprechpartner für die Menschen da sei, die einen Asylantrag gestellt hätten: „Es ist gut, dass wir jemanden haben, der diese Aufgabe in der Form übernimmt.“