Fünf Kilometer Kabel bergen jede Menge Herausforderungen

Augenscheinlich in die finale Phase gehen die Bauarbeiten auf der L 879, die in den vergangenen Wochen für geringfügige Verkehrsbehinderungen auf der Strecke zwischen Herscheid und Werdohl-Eveking gesorgt haben. Zwei Baufirmen sind dort tätig und mit der Verlegung von Glasfaserkabeln befasst.
Werdohl / Herscheid - Zum einen ist das ein Unternehmen, das seinen Schwerpunkt im Fernmeldebau hat, zum anderen eine Tiefbaufirma, die Bohrungen vornimmt. Mit der Verlegung von Kabeln im Spülbohrverfahren wurde vor etwa drei Wochen im Bereich des Örtchens Verse begonnen. Mittlerweile stehen die schweren Baumaschinen an der L 879 im Bereich Vogelsang.
Weiter in Richtung Werdohl baggert die Fernmeldefirma: Wie der Bauleiter erklärte, seien Vorgaben des Landesbetriebs Straßen.NRW ausschlaggebend dafür, ob gebohrt oder ausgeschachtet wird. Straßen.NRW ist als Baulastträger für die L 879 verantwortlich und muss die Arbeiten genehmigen.
Das Spülbohrverfahren, das in Verse und Vogelsang Anwendung findet, bietet den Vorteil, dass dafür nur kleine Löcher ausgehoben werden müssen, durch die der Bohrer ins Erdreich gelangen kann. Dafür ist es aber für kurvige Strecken nicht besonders geeignet. So muss von Bauabschnitt zu Bauabschnitt abgewägt werden, welches Verfahren das sinnvollere ist. Zum Ziel führen beide Vorgehensweisen und das lautet: schnelles Internet. Um die Anwohner künftig damit versorgen zu können, wurden bislang an die 5000 Meter Glasfaserkabel verlegt, schätzte der Bauleiter der Fernmeldefirma.

Herausforderungen stellten auf der L 879 die Witterung und die geringe Fahrbahnbreite dar. „Wir haben Absicherungen und Ampeln aufgestellt“, erklärte der Bauleiter. Dennoch werde es im fließenden Verkehr immer wieder eng, weil die Straße nicht zweispurig ausgebaut ist. Insbesondere wenn Lkw auf der Strecke unterwegs sind, kann es brenzlig werden. „Ich hielte es für sinnvoll, so eine Strecke gar nicht für Lkw freizugeben oder wenigstens nur in eine Richtung“, so der Bauleiter, der mit seinem Bagger immer wieder beiseite fahren muss, um Verkehrsteilnehmer passieren zu lassen.
Die Arbeiten seien kurz vor der Fertigstellung: Das Glasfaserkabel soll bis zum ehemaligen Gasthaus Pius verlegt werden, das vom aktuellen Baufeld aus bereits in Sichtweite ist. Probleme gebe es, weil das Kabel anders verlegt werden muss als geplant. Laut Aussage des Bauleiters sollte das Kabel ursprünglich in einen Privatweg gelegt werden. Der Eigentümer habe das nun aber untersagt, weshalb nun eine neue Lösung gefunden werden muss.
Auch für den Glasfaseranschluss des Örtchens Wigginghausen, das weiter oben im Wald liegt, müssen noch Planungen erfolgen: Die Anbindung soll dort zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden.
