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Ukrainer feiern orthodoxes Ostern – mit „Vater Unser“ in zwei Sprachen

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Von: Stefanie Vieregge

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Das orthodoxe Osterfest in Werdohl lockte zahlreiche Besucher in die Christuskirche. Das Datum mag unterschiedlich sein, die Bedeutung von Ostern ist dieselbe.
Das orthodoxe Osterfest in Werdohl lockte zahlreiche Besucher in die Christuskirche. Das Datum mag unterschiedlich sein, die Bedeutung von Ostern ist dieselbe. © Vieregge

Die Evangelische Kirchengemeinde Werdohl feierte am Sonntag das orthodoxe Osterfest mit einem zweisprachigen Gottesdienst in der Christuskirche. Pfarrer Martin Buschhaus begrüßte deutsche wie ukrainische Gläubige und führte gemeinsam mit Andreas Kufeld vom Missionswerk Friedensbote e.V. durch den Gottesdienst.

Werdohl –Alle gesprochenen Texte wurden sowohl auf Deutsch als auch auf Russisch vorgelesen, auch die Schriftlesung war zweisprachig. Gesungen wurde auf Deutsch, die Texte der Lieder per Diaprojektor auf die Leinwand geworfen. Das Glaubensbekenntnis sowie das Vater Unser wurden gleichzeitig in der jeweiligen Landessprache gebetet, auch wenn das Deutsche deutlich stärker hervortrat.

Die Predigt hielt Andreas Kufeld auf Russisch, und wurde dabei von Evgeny Partej mit der Übersetzung ins Deutsche unterstützt. Kufeld thematisierte den Anlass von Feiertagen im Allgemeinen, und die verschiedenen Hintergründe von Ostern im Besonderen. Feiertage - egal ob religiöse, berufliche oder persönliche - würden immer nur dann tatsächlich gefeiert, wenn sie eine Bedeutung für einen selbst hätten. Erst durch den direkten Bezug spiele der Feiertag wirklich eine Rolle und sei nicht nur ein „freier Tag“.

Niemand würde den Astronautentag feiern, wenn er nicht selbst Astronaut wäre, oder einen bestimmten Hochzeitstag, wenn man nicht selbst Teil dieser Verbindung sei. Unterschiedliche Länder hätten unterschiedliche Traditionen oder auch Kalender, wodurch das orthodoxe Osterfest gemäß des julianischen Kalenders erst später gefeiert werde als das Christliche nach gregorianischem Kalender - aber der Anlass sei derselbe und auch der Grund für den gemeinsamen Gottesdienst: die Frohe Botschaft, die Auferstehung Jesu Christi. Für die ukrainischen Christen sei der Sieg Jesu über das Böse zudem eine vollumfängliche Handlung, denn der Feind habe keine Macht mehr, etwas zu ändern. Die Kinder feierten einen eigenen Gottesdienst im Gemeindehaus nebenan, mit anschließendem Ostereiersuchen und einer süßen Überraschung. Die 16-jährige Veronika Safcku lebt erst seit einem Jahr in Deutschland, beherrscht die neue Sprache aber bereits so gut, dass sie für die ukrainischen Kinder übersetzte.

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