Erstes Familienzentrum der Stadt: Arche Noah wird 50

„Manchmal fühlt es sich nicht wie ein Team an, sondern wie eine Familie“, stellen Melanie Ehlert und Marina Mix fest. Für die Leiterin des Evangelischen Familienzentrums (FAZ) Arche Noah und ihre Stellvertreterin steht die Gemeinschaft – natürlich auch mit den Kindern und deren Familien – im Mittelpunkt. Sie freuen sich darauf, an diesem Samstag, 6. Mai, mit vielen Gästen das 50-jährige Bestehen der Arche Noah an der Waldstraße 90 feiern zu können.
Werdohl – Offiziell eingeweiht wurde der Evangelische Kindergarten Ende August 1972 – am selben Wochenende wie die Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt in Pungelscheid. Dass das Jubiläum nun mit einem Jahr Verspätung gefeiert wird, hängt mit den Einschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie zusammen.
Im August 2017 hat Melanie Ehlert die Leitung des Familienzentrums von Antje Wolfgramm übernommen. Ihr Vorgänger, der bis 2014 im Amt war, kann als „Urgestein“ der Arche bezeichnet werden: Dieter Keßel stand 36 Jahre an der Spitze der Einrichtung. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass die Arche im Jahr 2007 als Werdohls erstes Familienzentrum zertifiziert wurde. Keßel löste seine Vorgängerin, die erste Kita-Leiterin Brigitte Lingstädt, im Jahr 1979 ab.
In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich nicht nur aus pädagogischer Sicht viel verändert. Nach dem Bau des Kindergartens im Jahr 1971 wurde das Außengelände vor dem 25. „Kita-Geburtstag“ um ein Drittel erweitert, während der Corona-Pandemie stand im August 2020 dann eine komplette Neugestaltung auf dem Programm. Vor etwa neun Jahren entstand für die U3-Kinder ein neuer Waschraum mit niedrigen Toiletten und Waschbecken in verschiedenen Höhen. Im gleichen Jahr, 2014, wurden außerdem die Gruppenräume umgestaltet. Seit dem vergangenen Jahr ist die Einrichtung als Musik-Kita zertifiziert – die erste in der Stadt.
Momentan besuchen 74 Mädchen und Jungen im Alter von zwei bis sechs Jahren das Evangelische Familienzentrum Arche Noah; wie schon vor 25 Jahren sind sie in drei Gruppen aufgeteilt: Bären, Giraffen und Elefanten. Besonders wichtig ist Melanie Ehlert und ihrem Team, „dass sich hier wirklich alle wohl fühlen“.
Als ihre bisher größte Herausforderung bezeichnet die Leiterin des Familienzentrums die Corona-Zeit. „Wir haben Wege gesucht, den Kontakt zu den Kindern trotz der vielen Einschränkungen aufrecht zu erhalten und die Elternarbeit fortzuführen“, blickt Melanie Ehlert zurück. Per Video besuchte das Team die Mädchen und Jungen in ihren Kinderzimmern, mit kleinen Beschäftigungs-Paketen griffen die Erzieherinnen den belasteten Eltern unter die Arme.
„Die Corona-Krise hat uns als Team noch enger zusammengeschweißt“, bilanziert die Leiterin des Evangelischen Familienzentrums. Und sie kann dieser schwierigen Phase rückblickend noch einen weiteren positiven Aspekt abgewinnen: „Die persönliche Begrüßung und Verabschiedung jedes Kindes, die wir während dieser Zeit eingeführt haben, gehört jetzt zu unserem Alltag, wenn es personell irgendwie möglich ist.“
Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde hat ebenfalls ihren festen Platz in der Arche Noah: So stehen beispielsweise regelmäßige Besuche bei den Senioren im Nachbarschaftshilfezentrum Königsburg auf dem Programm. Auch Andachten für Kinder sowie Gottesdienste für Kinder und Eltern sind ein fester Bestandteil. „Es ist uns wichtig, den evangelischen Glauben mit Leben zu füllen“, unterstreichen Melanie Ehlert und Marina Mix.
Die Pflege der Gemeinschaft ist ein weiterer Schwerpunkt für die beiden Frauen: „Die Organisation von Aktionen und Veranstaltungen mit und für die Eltern liegt uns sehr am Herzen.“
Gemeinschaft erleben können Groß und Klein während der Jubiläumsfeier auf jeden Fall: Den Auftakt bildet eine Andacht, die um 10.30 Uhr beginnen soll. Anschließend sind alle Gäste zu einem fröhlichen Fest mit vielen Attraktionen in und rund um die Arche Noah eingeladen.
Melanie Ehlert leitet das älteste Familienzentrum in der Stadt Werdohl; Marina Mix ist ihre Stellvertreterin. Zum Team gehören außerdem: Theresa Gerding, Julia Gryn, Mechthild Schriewer, Daniela Fleischer, Alexandra Kukuljac, Lucia Bulajcsikova, Andrea Meurer, Simone Gleitze sowie die Auszubildende Esra Alp.