In den vielen Jahren habe man mehrere Generationen von Werdohlern in der Praxis kennengelernt. „Das ist das Schöne – dass man hier die Familien kennenlernt“, meint Bettina Böhl (56). Ihr Mann zeigte Fotos von der Eröffnungsfeier, zu der auch sein Professor Gerold Winzer gekommen war. Von Grund auf hatte das Ehepaar die Praxis an der Bahnhofstraße aufgebaut. „Das ist unser Lebenswerk.“ Der 61-Jährige ist darauf heute sichtlich stolz. Außerdem freut er sich, dass er immer ambulant operieren konnte – derzeit im Radprax-Krankenhaus in Plettenberg.
In den 25 Jahren habe sich das Arbeiten immer wieder verändert, berichtet der Facharzt. Erst habe die Bürokratie zugenommen, dann sei die Verwaltung von Patientendaten immer mehr digitalisiert worden. „Man lernt nie aus.“ Das bezieht Böhl auch auf medizinische Fortbildungen, die er regelmäßig besucht und die meist mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Das sei zwar manchmal stressig, halte ihn aber auch geistig fit. Das Praxisteam freut sich bereits auf die Jahre bis zum 30-jährigen Bestehen.
Mit dem Ehepaar Böhl durften am Freitag auch zwei Angestellte feiern: Seit 25 Jahren treu zum Team gehört Cristina Oliveira, 15-Jähriges feierte Marie-Christine Dockhorn.
Dr. Gerald Böhl wurde 1960 in Werdohl geboren und absolvierte 1979 am Burggymnasium in Altena sein Abitur. Danach studierte er an der Uni Düsseldorf Humanmedizin und erhielt 1987 die Approbation. 1989 promovierte er an der Orthopädischen Klinik der Uni Düsseldorf. Danach war er einige Jahre in der Kinderchirurgie (1987-1988) und der Unfall- und Allgemeinchirurgie (1988-1991) an der Uni Münster tätig. Von 1991 bis 1996 arbeitete der Arzt in der Sportklinik Lüdenscheid, bevor er sich 1996 als Facharzt in Werdohl selbstständig machte.
Hinweis der Redaktion: In einer ersten Version unseres Berichts hatten wir fälschlicherweise geschrieben, die Praxis sei 1986 eröffnet worden. Dabei handelte es sich um einen Tippfehler. Tatsächlich machte sich Dr. Böhl 1996 in Werdohl selbstständig. Dies haben wir korrigiert.