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Damit Obdachlose nicht frieren: Malteser beteiligen sich bei Suppe & Socken

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Von: Maximilian Birke

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Nach links zum Essen, rechts zur Kleidung: Hilfsbedürftige fanden auf dem Heinrich-Königs-Platz niedrigschwellige Angebote gegen die Kälte.
Nach links zum Essen, rechts zur Kleidung: Hilfsbedürftige fanden auf dem Heinrich-Königs-Platz niedrigschwellige Angebote gegen die Kälte. © Agentur

Temperaturen zwischen plus drei und minus vier Grad zeigte das Thermometer am vergangenen Samstag. Ehrenamtliche Helfer der Malteser Werdohl waren in dicke Jacken eingepackt und hatten auf dem Heinrich-Königs-Platz in Gelsenkirchen Stellung bezogen.

Werdohl – Zwischen 11 und 14 Uhr boten die Malteser dort besondere Hilfestellungen für Menschen an, denen es in der kalten Jahreszeit an warmer Kleidung und einer warmen Mahlzeit mangelt.

Nicht zum ersten Mal beteiligten sich die Malteser an der Aktion „Suppe & Socken“, die vor allem wohnungslose Menschen als Zielgruppe hat. Hilfsbedürftige waren dazu eingeladen, sich am Heinrich-Königs-Platz mit warmer Kleidung für die Wintertage auszustatten und sich bei einer warmen Mahlzeit aufzuwärmen.

Die Malteser brachten dafür ihre Feldküche aus Werdohl mit, in der sie frischen Grünkohl zubereiteten. Das war natürlich auch mit einem gewissen logistischen Aufwand verbunden.

Durchgeführt wird die Aktion vom Bistum Essen, dem die Ortsgruppe der Malteser in Werdohl angegliedert ist. Aus diesem Grund haben sie auch die Möglichkeit, sich an der Aktion zu beteiligen. Das Bistum biete Aktionen wie diese vor allem im Ruhrgebiet an, erklärt Darlyn Leibhold, die dem Ortsverband in Werdohl angehört.

Das habe den Hintergrund, dass es in den Städten im Ruhrgebiet, zu denen Gelsenkirchen ja zählt, eine große Anzahl obdachloser Menschen gibt. „Auf dem Heinrich-Königs-Platz stehen wir relativ zentral, sodass Obdachlose ihre Lager in der Stadt nicht verlassen müssen“, erklärt Darlyn Leibhold. Das Hilfsangebot der Malteser soll auf diese Weise niedrigschwellig bleiben.

Erstmals konnten die Werdohler die Aktion „Suppe & Socken“ auch mit warmer Kleidung unterstützen. Maßgeblich dazu beigetragen hat das im Frühjahr 2022 neu eröffnete Kleiderlädchen 2.0. Die in Gelsenkirchen zur Verfügung gestellte Kleidung entstammte dem Laden an der Schnurrestraße, in dem allerlei Kleidungsstücke gesammelt und für dann für einen guten Zweck weiterverwendet werden.

Im August des vergangenen Jahres hatten die Malteser auf diese Weise auch Kleidung für den Wohlfühlmorgen in Gelsenkirchen zur Verfügung stellen können. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Aktion für hilfsbedürftige und wohnungslose Menschen.

Die Malteser bieten dort aber nicht nur Kleidung und warmes Essen an, sondern auch die medizinische Versorgung von Wunden. Ein Angebot, das für obdachlose Menschen, die in der Regel nicht über eine Krankenversicherung verfügen, einen hohen Stellenwert hat.

Nach links zum Essen, rechts zur Kleidung: Hilfsbedürftige fanden auf dem Heinrich-Königs-Platz niedrigschwellige Angebote gegen die Kälte.
Nach links zum Essen, rechts zur Kleidung: Hilfsbedürftige fanden auf dem Heinrich-Königs-Platz niedrigschwellige Angebote gegen die Kälte. © Agentur

Das im Frühjahr 2022 neu eröffnete Kleiderlädchen 2.0 (ehemals Kleiderkammer) an der Schnurrestraße in Werdohl wird von ehrenamtlichen Helferinnen der Caritas und der Malteser gemeinsam betrieben und lädt jeden dazu ein, sich mit guter, gebrauchter Kleidung – teilweise auch mit Neuware – einzudecken.

Mit dem Kleiderladen versuche man, ein ähnliches Angebot wie das in Gelsenkirchen auch in Werdohl vorzuhalten. Denn in der heimischen Region führe das Bistum solche größer angelegten Veranstaltungen nicht durch. Gleichwohl gibt es natürlich auch in Werdohl und in den umliegenden Städten Menschen, die Unterstützung brauchen.

Die sollen sie im Kleiderlädchen erhalten, wenn auch in etwas kleinerem Stil. „Das Angebot richtet sich aber nicht nur an bedürftige Menschen. Jung und Alt, Groß und Klein – jeder ist hier willkommen“, betont Darlyn Leibhold.

Das Kleiderlädchen an der Schnurrestraße konnte 2022 auch einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Flüchtlinge zu versorgen, die im Zuge des russischen Angriffskrieges nach Werdohl kamen. „Rund 200 Ukrainerinnen und Ukrainer konnten mithilfe der Spenden eingekleidet werden“, bilanziert Darlyn Leibhold. Die Malteser und die Caritas leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Menschen.

Regelmäßig lädt das Kleiderlädchen 2.0 auch zum Kinderbasar „Rappelkiste“ ein. Der nächste findet am 18. März von 11 bis 14 Uhr statt.

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