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Armlange Eiszapfen unterbrechen Zugverkehr

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Freie Fahrt für Züge. Damit die Strecken der Deutschen Bahn AG im Lennetal auch im Winter befahrbar bleiben, werden diese regelmäßig durch ein Ingenieursteam der DB begutachtet.
Freie Fahrt für Züge. Damit die Strecken der Deutschen Bahn AG im Lennetal auch im Winter befahrbar bleiben, werden diese regelmäßig durch ein Ingenieursteam der DB begutachtet. © Domke

WERDOHL -  Einige Werdohler standen am Montag etwas länger am Bahnhof und warteten auf den Zug. Verspätungen von bis zu einer Stunde stellten die Geduld der Reisenden auf den Prüfstand. Daran schuld war aber weder die Deutsche Bahn AG, noch das Verkehrsunternehmen Abellio, welches den Personenverkehr im Lennetal übernommen hat.

Der Grund für die Störungen im Zugverkehr auf der Strecke zwischen Letmathe und Werdohl sei Eiszapfenbildung an verschiedenen Tunneln der Deutschen Bahn Netz AG gewesen, teilte Marina Pohl von Abellio auf Anfrage unserer Zeitung mit. Daher sei es aus Sicherheitsgründen nur zu einer eingleisigen Nutzung der Schienen gekommen, „zudem mussten die Züge sehr langsam fahren“, so die Referentin für Marketing und Kommunikation. Einzelne Fahrten mussten aufgrund großer Verspätungen vor dem Zielbahnhof umkehren, um die Rückfahrt wieder pünktlich antreten zu können und einen Dominoeffekt bei den Verspätungen zu vermeiden, heißt es in der Stellungnahme des Unternehmens.

Um die Eiszapfen zu enfernen, rückte schließlich eine Spezialgruppe der Deutschen Bahn AG mit Eisenstangen und Hammer aus. „Die Zapfen waren so groß wie ein menschlicher Arm und ungefähr auch so schwer“, erläuterte Bahnsprecher Torsten Nehring im Gespräch mit unserer Zeitung. Da die Tunnel zwischen Werdohl und Letmathe sehr alt und nicht gedämmt seien, hielten sie auch eindringendem und gefrierendem Wasser nicht mehr Stand, lautete die Erklärung Nehlings. „Die Eiszapfen ragen in die Oberleitung des Fahrdrahtes hinein, das führt zu Beeinträchtigungen des Zugverkehres und kann natürlich auch gefährlich werden.“ Bei Arbeiten an der Oberleitung müsse man daher die Strecke sperren und den Strom abstellen, so der Medienbetreuer. Allerdings sei die Problematik der Eiszapfenbildung in älteren Zugtunneln keine Neuigkeit für die Verantwortlichen der Deutschen Bahn AG. Ein Ingenieursteam begeht laut Torsten Nehring die Tunnel regelmäßig. Sollten dann Schäden oder, wie in diesem Falle, Eiszapfen endeckte werden, werde sofort gehandelt.

Von Friederike Domke

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