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Alle Werdohler Grundschüler sollen singen

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Den Werdohler Kinderchor gibt es nicht mehr – demnächst soll ein Projektchor die Traditionsveranstaltung „Wir singen die Weihnacht ein“ musikalisch gestalten.
Den Werdohler Kinderchor gibt es nicht mehr – demnächst soll ein Projektchor die Traditionsveranstaltung „Wir singen die Weihnacht ein“ musikalisch gestalten.

WERDOHL ▪ „Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg gehen.“ An diesem Sprichwort orientieren sich die Verantwortlichen der Musikschule Lennetal und die Leiterinnen von zwei Werdohler Grundschulen mit dem Konzept „Singende Grundschulen in Werdohl“ (SGW).

Obwohl Musikschulleiter Martin Theile gestern die Auflösung des Werdohler Kinderchors bestätigte – das Interesse hatte immer mehr abgenommen – konnte er lächeln: Gemeinsam mit Chorleiterin Marion Jeßegus, und den Schulleiterinnen Christel Kringe (städtische katholische Grundschule St. Michael) und Britta Schwarze (städtische evangelische Grundschule) präsentierte er das neue Konzept, das offiziell morgen beginnt. Der Grundgedanke: Gesang soll künftig in den Unterricht der Grundschulen integriert werden. Zum Beispiel zum Auftakt einer Schulstunde, als Auflockerung zwischendurch oder aber in der Pause. „Die gesamtgesellschaftliche Entwicklung geht einfach in die Richtung, dass Kinder immer mehr Zeit in der Schule verbringen“, bilanziert Theile. Deshalb sei es sinnvoll, die Kinder innerhalb dieses Zeitraums zum Singen zu ermuntern. Hinzu komme, dass so viel mehr Mädchen und Jungen an den Gesang herangeführt würden, als mit einem Chorangebot. „Wer dann noch etwas machen möchte, der kann in den Schulchor eintreten“, betont Theile. An der katholischen Grundschule gibt es diesen bereits seit Jahren, an der evangelischen Grundschule wird nun ein Chor gegründet.

Die Lehrer der Schulen – sie freuen sich nach den Worten der Schulleiterinnen auf diese neue Aufgabe – sind von Marion Jeßegus gut vorbereitet und trainiert worden. Die Musikschullehrerin schwärmt, ebenso wie Theile, von den Vorteilen des Singens für den Nachwuchs: „Alle Sinne werden geschult und Sprachförderung ist inklusive“, betont Theile. „Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl wächst ungemein, wenn Kinder die unterschiedliche Schulen besuchen, die gleichen Lieder singen können“, unterstreicht Marion Jeßegus, die die SGW auch zukünftig betreuen soll.

i-Tüpfelchen des Konzeptes ist ein stadtweiter Kinderchor, den alle interessierten Mädchen und Jungen bilden sollen und der jeweils vorübergehend an einzelnen Samstagen proben soll. So könnten zum Beispiel das Offene Singen oder „Wir singen die Weihnacht ein“ fortgesetzt werden.

Finanziell werde das Konzept erst durch eine großzügige Spende der Bäckerei Grote ermöglicht betont Theile – und verweist auf „nicht unerhebliche Personalkosten für die Musikschule“. Auch die Fördervereine der Schulen seien bereit, einen Obolus beizusteuern. „So können wir allen Kindern im ersten Jahr eine kostenfreie Teilnahme ermöglichen“, betont Theile und erklärt: „Dann müssen wir den Erfolg des Projektes bewerten und neue Überlegungen anstellen.“  ▪ cwi

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