Bevor Unternehmen in Elverlingsen ansässig werden können, muss ein großer Teil der bestehenden Kraftwerksanlagen durch den Investor abgerissen werden. Das wurde bei der Einigung zwischen Mark-E und der Christoph-Sattler-Gruppe vertraglich vereinbart. Den Informationen des Bürgermeisters zufolge, solle damit „recht kurzfristig“ begonnen werden.
Spätestens wenn das ehemalige Kohlekraftwerk abgebaut ist, werde sich auch der Rat wieder mit dem Areal befassen und gemeinsam mit dem Investor überlegen, wie ein Gewerbegebiet dort aussehen könnte. Der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung habe sich darüber bereits Gedanken gemacht.
Man wünsche sich, dass in Elverlingsen „kein 80er-Jahre Industriegebiet entsteht, sondern das Grundstück nachhaltig und mit Grünflächen gestaltet wird“. Ein konkretes Konzept gebe es aber noch nicht. Die Ideen möchte Späinghaus auch nicht als Korsett bei der Gestaltung verstanden wissen. „Es soll Leitlinien geben – ohne aber dabei Leitplanken zu setzen“, fasst er zusammen.
Den Austausch mit dem Investor, insbesondere aber der Mark-E, hebt er dabei lobend hervor. „Wir sind seit mehr als einem Jahr in engem Kontakt gewesen und die Mark-E hat uns immer transparent auf dem aktuellen Stand gehalten. Ich habe in der langen Zeit nie den Eindruck gehabt, man würde uns hinters Licht führen. Über die Zusammenarbeit und dieses Zwischenergebnis bin ich sehr glücklich.“
Auch in Bezug auf den Investor Christoph Sattler habe Mark-E eine gute Wahl getroffen, meint Späinghaus. Dieser habe bei einem persönlichen Treffen einen sehr kompetenten Eindruck gemacht. Insofern ist der Bürgermeister zuversichtlich, dass das ehemalige Kraftwerksareal in den nächsten Monaten und Jahren effektiv weiterentwickelt werden könne.
Auch bei den Ratsfraktionen kommt der Vertragsabschluss zwischen Mark-E und Christoph Sattler gut an. So meint Friedhelm Hermes von der FDP, dass die Ansiedlung eines neuen Industriegebiets in Elverlingsen positive Effekte für die Kommune haben werde. Möglicherweise ließe sich dadurch die Stadt ein wenig wiederbeleben, überlegt er.
Und natürlich bringe es Gewerbesteuereinnahmen ein. Die Anbindung an das Verkehrsnetz sei grundsätzlich gut, denkt Hermes. Aktuell erscheint sie ihm sogar besser als die des Gewerbeparks Rosmart. Zudem habe es einen besonderen Reiz, das Kraftwerksareal neu zu nutzen, denn so können Wald und Grünflächen geschont werden.
Wenig überraschend kam die Nachricht für Björn Walocha, Ortsvereinsvorsitzender der SPD, dass es zwischen der Mark-E und einem Investor zur Einigung gekommen ist.
„Das Projekt war ja immer im Fluss. Zuletzt hat es sich lediglich etwas hingezogen“, sagt er. Auch er hält es für gut, dass es in Elverlingsen weitergehen kann. „Ich hoffe, dass die Flächen von den Firmen dann auch gut angenommen werden und es bergauf geht“, meint Walocha, der die wirtschaftlichen Entwicklungen in der Region derzeit mit Sorge beobachtet.
Insbesondere die Verkehrssituation mache Unternehmen und Arbeitnehmern zu schaffen. „Da haben wir es im Lennetal momentan wieder relativ gut, verglichen mit Lüdenscheid und der Volme-Region.“ Dies könne sich als Standortfaktor grundsätzlich auch positiv für das Areal Elverlingsen auswirken.
Auch aus einem anderen Grund begrüßt Walocha aber die Umnutzung: „Es sah mal so aus, dass das Kraftwerksgelände eine Brachfläche bleibt. Dann hätten wir für Werdohl nicht nur einen neuen Schandfleck, sondern gleich ein ganzes Schandareal gehabt.“
CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Ohrmann freut sich ebenfalls über die positive Nachricht. „Für Werdohl ist das total toll und ein Riesen-Pfund für die Wirtschaft“, fasst er zusammen. Nun bleibe es abzuwarten, was der Investor konkret für die Fläche plane. Ohrmann ist diesbezüglich guter Dinge, schließlich handele es sich mit Sattler um eine erfahrene Unternehmensgruppe mit guten Referenzen.