Mit dem Corsa in die Firmenscheibe: Strafe für jungen Werdohler

Ein zerlegter Opel Corsa, ein verwüsteter Grünstreifen und ein Schaden von 8000 Euro an der Front eines Unternehmens am Solmbecker Weg in Kleinhammer – all das war das Ergebnis der übertrieben „sportlichen“ Fahrweise eines heute 20-Jährigen Werdohlers, der sich für sein „grob verkehrswidriges und rücksichtsloses Fahrverhalten“ kurz vor Weihnachten 2021 nun im Amtsgericht Altena verantworten musste.
Werdohl – Laut Anklage hatte am 21. Dezember 2021 ein vor ihm fahrender Verkehrsteilnehmer sein Auto am Ortseingangsschild auf 50 Stundenkilometer abgebremst, was den jungen Mann zu einem Überholmanöver veranlasste. Laut Anklage fuhr der damals 18-Jährige zunächst mit 120 Stundenkilometern weiter, verlor jedoch die Kontrolle über sein Auto, pflügte über den Gehweg und einen Grünstreifen und kam erst in der Frontscheibe der Firma MH Online GmbH zum Stehen. Die Polizei nahm Maß und stellte einen Bremsweg von 76 Metern fest.
„Meine Absicht war kein Straßenrennen“, bemühte sich der junge Mann, einen weiteren möglichen Anklagepunkt aus dem Weg zu räumen. Seine Begründung für das aberwitzige Fahrmanöver an diesem Dezember-Nachmittag fiel wenig überzeugend aus: „Ich wollte noch in die Ortschaft rein und dann abbremsen.“ Grundsätzlich zeigte sich der junge Mann aber einsichtig: „Es war ein Fehler, den Kollegen noch überholen zu wollen.“ Weder die Vertreterin der Jugendgerichtshilfe noch Richter Dirk Reckschmidt sahen „Indizien für eine Reifeverzögerung“ des jungen Mannes, der sich derzeit in einer Ausbildung befindet.
Die Einstellung des Strafverfahrens nach dem Erwachsenenstrafrecht gab es allerdings nicht kostenlos: 2000 Euro wog der Denkzettel, den der 20-Jährige schließlich aus dem Amtsgericht mitnahm.