Der Anbau hat eine Fläche von 236 Quadratmetern haben und wird Platz bieten für einen Bewegungsraum und vier Nebenräume, die dann von allen Kindern der bestehenden drei Gruppen genutzt werden können. Die Nebenräume sollen zum Beispiel Platz für eine Forscherecke, einen Rollenspielbereich, aber auch die Betreuung der Inklusionskinder bieten. Zusammen mit dem Mehrzweckraum ist aber auch mehr offene Arbeit möglich.
„Durch den Umbau entstehen zehn zusätzliche Plätze für eine U2-Gruppe“, sagt Florath. Diese ist für Kinder zwischen 0,4 und drei Jahren gedacht. „Wenn der Umbau fertig ist und wir komplett sind, haben wir dann 77 Kinder in der Einrichtung.“ Aktuell sind es 67, aufgeteilt in zwei U3-Gruppen für Kinder zwischen zwei und sechs Jahren, und eine Ü3-Gruppe. „Es freut mich sehr, dass wir die Möglichkeit haben, die Kita noch einmal neu zu gestalten und zu renovieren und dann eine U2-Gruppe anbieten zu können.“ Mehr Kinder bedeutet auch zusätzliche Betreuungskräfte. Zu den 13 derzeitigen Kräften könnten – je nach Stundenaufteilung – zwei bis drei weitere hinzukommen. Kandidaten gebe es bereits, man befinde sich aber auch noch auf der Suche, so Florath.
Geplant wird der Um- und Anbau der Kita bereits seit zwei Jahren, damals bewegten sich die Baukosten noch bei etwa einer halben Million Euro. Diese Summe hat sich wegen der Teuerungen in der Baubranche verdoppelt, sodass der Umbau fast eine Million Euro kosten wird, so Florath: „Das ist schon dramatisch.“ Finanziert wird der Aus- und Umbau vom Land NRW, der Stadt Plettenberg und dem Bistum Essen.
Parallel zu dem Anbau wurde auch schon im Laurentiushaus gearbeitet, wo bislang die blaue Gruppe untergebracht war. Dort soll dann die neue U2-Gruppe einziehen. Der Fußboden ist bereits neu gemacht und die Wände gestrichen. „Wir hoffen, dass wir zwischen dem 1. Oktober und dem 1. Dezember starten können“, sagt Florath. Das hänge davon ab, ob und wann das benötigte Mobiliar geliefert werden kann.
Das Projekt umfasst weitaus mehr als den eigentlichen Anbau. „Wir modernisieren alles, auch die Bestandsgruppen“, sagt Florath. Alle Räume sollen eine Fußbodenheizung bekommen. Dies sei gut für die Kinder, die auch viel auf dem Boden spielen. Es entstehen auch neue Wasch- und Sanitärräume. Diese sollen unter anderem neue Waschrinnen erhalten, die nicht nur zum Waschen, sondern auch zum Spielen und Experimentieren gedacht sind, so Florath. Zu dem bestehenden Waschraum, in dem der Durchbruch in den Anbau erfolgen soll, kommt der bisherige Personalraum hinzu. Da dessen Fenster aber demnächst direkt auf die Rückwand des Anbaus treffen, werden diese zugemauert. Für Tageslicht soll dann eine Lichtkuppel in der Decke sorgen.
Im Altbau werden noch einige andere Wände eingerissen, denn dort, wo jetzt die Kita-Leitung ihre Büroräume hat, wird eine Kindercafeteria einziehen. Die Büro- und Personalräume ziehen dann eine Etage tiefer in den ehemaligen Mehrzweckraum.
Auch der Bereich unter dem Anbau soll künftig genutzt werden. „Dort haben wir die Möglichkeit einen Sandkasten- und Matschbereich zu schaffen, den die Kinder auch bei schlechtem Wetter nutzen können“, erklärt Florath.
Erst einmal müssen aber alle Kinder die Kita-Räumlichkeiten verlassen, damit die Handwerker freie Bahn haben. Zwei Gruppen würden dann an die Lehmkuhler Straße 5 ziehen in die alte Wohnung von Pfarrer Schnell, eine würde im Bonhoeffer-Haus unterkommen, so Florath. Wann genau der Umzug erfolgt, das hängt auch davon ab, wann die Außenwände stehen und die Handwerker mit dem Einbau der Fußbodenheizungen starten könnten. „Ich gehe davon aus, dass wir spätestens im Juli rüberziehen. Wenn dann alles leer ist, kann zügig gearbeitet werden.“ Wie lange dies dauert, hängt von den Handwerkern ab. Florath hofft, vor Weihnachten wieder umziehen zu können.