„Wir schmeißen zu viel weg“: Repair-Café erfährt guten Zulauf

Das Repair-Café in Plettenberg feiert Fünfjähriges. Und das wurde auf die ganz eigene Art gefeiert.
Plettenberg – Das Repair-Café feiert sein fünfjähriges Bestehen mit neuen ehrenamtlichen Helfern. Einmal im Monat, an jedem zweiten Freitag, findet das Repair-Café in der Stadtbücherei am Alten Markt statt. Dann versammeln sich die ehrenamtlichen Helfer und freuen sich auf aller Art von Tüfteleien. Ob elektronisch, mechanisch oder kleine Ausbesserungsarbeiten an Textilien – möglich ist fast alles.

Doch es geht nicht nur ums Reparieren. Beim Repair-Café wird auch Gemütlichkeit großgeschrieben, beispielsweise mit Kaffee und Kuchen. Und dann geht es zum „Basteltisch“. Die freiwilligen Helfer vor Ort sind versiert, wissen, wo die Tücken der modernen Technik liegt. „Heutzutage ist die größte Herausforderung das Öffnen der Verkleidung. Hat man das einmal geschafft, hat man schon halb gewonnen“, erklärte „Reparierer“ Ulrich Hornig.
Das Ziel, das alle am Tisch eint: Geräte wieder funktionsfähig haben und im besten Fall etwas lernen, um es beim nächsten Mal selbst reparieren zu können – ganz nach dem dem Motto: Hilfe zur Selbsthilfe.
Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählen drei „Reparierer“ von ihrer Motivation, ihre Freizeit zu opfern, um (oft) fremden Menschen unkompliziert zu helfen.
Marko Urban ist nach dem Ende der Corona-Maßnahmen zum Repair-Café gestoßen. „Seitdem habe ich mich gut eingefunden. Wir arbeiten gut zusammen und bringen uns gegenseitig noch einiges bei“, sagt Urban.
Er finde es wichtig, dass man kaputten Geräten noch eine Chance gibt. „Wir schmeißen zu viel weg und hier können wir das verhindern. Auch das glückliche Gesicht der Kunden, wenn sie mit einem reparierten Gerät wieder gehen, ist Lohn genug“, sagt Marco Urban.

Er liebe es einfach zu tüfteln, sagt er auf die Frage nach der Motivation.
Margit Laouari ist „Repariererin“ der ersten Stunde: Seit Beginn des Repair-Cafés ist sie dabei. „Nur als Corona kam, habe ich eine kleine Zwangspause gemacht. Aber ich bin glücklich, dass das Repair-Café wieder stattfindet“, sagt Laouari.
Sie freue ich sich auf die Menschen, knüpfe gerne neue Kontakte. „Wir sind einfach ein tolles Team“, sagt Laouari, deren Spezialgebiet das Nähen ist. „Bei kleinen Ausbesserungsarbeiten, wie zum Beispiel einem Knopf oder einem kleinen Loch, helfe ich gerne. Das Nähen macht mir einfach Spaß“, sagt sie. Laouari nähe schon ihr Leben lang. „Mit 13 habe ich die Nähmaschine meiner Mutter benutzt, bis ich meine eigene bekommen habe. Das Nähen habe ich mir selber beigebracht“, erklärt Margit Laouari stolz.
Auch Lukas Frischmuth gehört zu den altgedienten Experten des Repair-Cafés, ist er doch schon fast seit Beginn dabei. „Ich liebe es, Probleme zu lösen, das Reparieren macht mir einfach Spaß“, sagt Frischmuth.
Das wisse auch seine Mutter, die ihm vorgeschlagen habe, mal beim Repair-Café mitzumachen. „Zuerst hatte ich nicht so Lust, doch jetzt bin ich sehr froh, ein Teil dieses tollen Teams zu sein“, erklärt Frischmuth.
Präferenzen für Reparaturen habe er keine. „Da ich aber gerade eine Ausbildung zum Industriemechatroniker mache, kenne ich mich damit am Besten aus“, sagt Frischmuth. Von Hannah Büsing