„Ja, es stimmt. Ich würde das Restaurant gerne verkaufen, aber der Hauptinteressent ist abgesprungen. Und deshalb werde ich auch nicht schließen, sondern weitermachen“, erklärt der 54-Jährige. Grundsätzlich sei er überhaupt nicht unzufrieden mit dem Geschäft, wollte sich aber nach 26 Jahren Selbstständigkeit zukünftig eigentlich mehr um seine Familie kümmern.
Einfach so aufhören sei aber nicht sein Ding, sagt Pace, der viele Stammkunden im Innenstadtbereich hat, die seine Pizzen, Salate und Nudelgerichte lieben und den freundlichen Pizzabäcker in ihr Herz geschlossen haben. Deshalb wird die Pizzeria „Zum Brunnen“ auch weiterhin einen Hauch von Italien in der Innenstadt verbreiten.
Ebenfalls aus Italien stammt Gaetano Saitta, der seit vielen Jahren das Feinkostgeschäft Sapori Italiani an der Pforte zur Fußgängerzone leitet und dort auch ein kleines italienisches Restaurant betreibt. Zuletzt waren die Öffnungszeiten stärker eingeschränkt, doch das soll sich schon bald ändern. Wie Saitta auf Anfrage unserer Zeitung betonte, habe er das Ladenkonzept und das Inventar seines Geschäftes an einen Deutschen und einen Italiener verkauft.
„Ich bleibe dort aber in Zukunft als Angestellter“, so der Italiener, der selbst an drei Tagen in der Woche weiterarbeiten wird. Ab November habe das Feinkostgeschäft mit Vinothek von dienstags bis samstags geöffnet und werde auch wieder einen Mittagstisch anbieten.
Ehrgeizige Pläne hat Gaetano Saitta auch für das Haus zur Sonne, das er vor einigen Jahren von der Stadt Plettenberg erwarb und sanierte. Im November 2019 entschloss sich der Plettenberger Georgios Lialiagkas dazu, ein neues Café im Untergeschoss des geschichtsträchtigen Hauses zu eröffnen. Doch einen langen Atem hatte der Betreiber nicht und warf schon Anfang 2020 – kurz vor der Corona-Pandemie – das Handtuch.
Laut Besitzer Saitta „sind in Plettenberg ein langer Atem und ein breit gestreutes Publikum wichtig, um bestehen zu können.“ Nach einem zweieinhalbjährigen Leerstand hofft Saitta nun, einen Nachfolger für das Ladenlokal im Haus zur Sonne zu finden. Gerade in den Sommermonaten und nach dem erfolgten Abschluss der Innenstadtsanierung sei der Standort am Stephansdachstuhl vorteilhaft, da auch eine Außenbestuhlung möglich sei.
Geplant sei in den Räumen die Errichtung einer Pizzeria mit Bistro. Er habe zwar schon viele Anfragen von Interessenten aus anderen Branchen bekommen, „aber da soll etwas Schönes rein“, findet der Italiener, der bereits aussichtsreiche Gespräche geführt hat und auf einen baldigen Abschluss hofft.
Wünschen würde er sich von der Stadt Plettenberg eine Art Förderprogramm für Neugründer, wie es in Lüdenscheid angeboten werde, denn das würde es einem potenziellen Interessenten in der derzeitigen Phase deutlich leichter machen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.