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„Wie ein Neubeginn“: Zauberhaftes Mettwurstessen bei Holthauser Sängern

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Von: Hartmut Damschen

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Hartmut Damschen und Wolfgang Riedesel (von links) gaben mit ihren Bassstimmen Stücke in Johnny-Cash-Manier zum Besten.
Hartmut Damschen und Wolfgang Riedesel (von links) gaben mit ihren Bassstimmen Stücke in Johnny-Cash-Manier zum Besten. © Privat

Traditionelles Mettwurstessen des MGV Holthausen wahrlich „zauberhaft“

Plettenberg – „Vor 133 Jahren wurde erstmalig in den Annalen des Vereins von einem geselligen Beisammensein bei Sauerkraut und Mettwurst berichtet“, erklärte Horst Walschus, 1. Vorsitzender des MGV Holthausen. Todesfälle in den eigenen Reihen und Corona hätten es in den letzten vier Jahren verhindert, dass das traditionelle Mettwurstessen stattfinden konnte. „Es ist wie ein Neubeginn, der bekanntlich immer schwer ist“, sagte Walschus am Samstag im Saal Ochtendung mit Blick auf die im Vergleich zu früher etwas geringere Gästezahl.

Viola Heller sang unter anderem „Sowas Schönes machst du nie mit mir“.
Viola Heller sang unter anderem „Sowas Schönes machst du nie mit mir“. © Privat

„Die vierjährige Pause hat da bestimmt einen Anteil. Wir müssen auch akzeptieren, dass unser Stammpublikum älter geworden ist.“ Daher begrüßte er umso herzlicher die doch noch recht zahlreiche Gästeschar und besonders die vom leider aufgelösten MGV Eiringhausen nun zum MGV Holthausen gewechselten Sänger.

Duo Exzellent verzaubert

Und es wurde ein wahrlich „zauberhafter“ Abend: Dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz? Nein, beim Duo Exzellent funktionierte das am Samstag ganz anders. Zauberer und Bauchredner Juergen Kellner hatte Karin Schmidt als Assistentin auf die Bühne des Festsaales Ochtendung gebeten, die ein Seil in Stücke schneiden sollte. Zum einen führte die Schere anscheinend ein Eigenleben und zum anderen war das Seil hinterher immer noch so lang wie zum Beginn. Da halfen bestimmt die diversen Knoten und Zaubersprüche – oder war alles nur Trickserei?

Das Duo Exzellent, Juergen Kellner und seine Frau Doris, leisteten ganze Arbeit, das Publikum spektakulär zu unterhalten. Das Publikum waren die Männer des MGV Holthausen und ihre Frauen, Sänger des befreundeten MGV Sängerbund Rärin mit Frauen sowie viele Freunde und Gäste des Vereins, die am Samstag das traditionelle Mettwurstessen begingen.

„Abendruhe“ und „Über den Wolken“

Die Sänger hatten unter der bewährten Regie von Chorleiter FDC Herbert Wilberg wieder ein buntes Showprogramm zusammengestellt. Der Chor hieß die Gäste mit dem von Wilberg bearbeiteten und um die zweite Strophe ergänzten Sängergruß von Othmar Kist musikalisch willkommen. Passend zu der fortgeschrittenen Zeit konnten die Männer in der „Abendruhe“ von Kern/Wilberg berichten, dass mittlerweile die Abendsonn’ still versunken war. Mit dem für den Chorgesang bearbeiteten Lied von Reinhard Mey „Über den Wolken“ und dem anschließenden deftigen Mettwurstessen aus der Küche von Daniel Ochtendung endete der erste Teil des Programms.

Juergen Keller (rechts) hatte unter anderem Heinrich-Johann mitgebracht.
Juergen Keller (rechts) hatte unter anderem Heinrich-Johann mitgebracht. © Privat

Siegfried Davideit hatte, wie früher schon, wieder die musikalische Begleitung mit Einspielungen und seiner Tanzmusik übernommen. Sangesbruder Hans Beier sorgte, gemeinsam mit Davideit, für den guten Ton. Das Doppelquartett lobte mit dem quirligen „Der Tubak“ den Gebrauch des Schnupftabaks und hatte anschließend reichlich Durst entwickelt, den sie im Lied „Der Halbe“ besangen. Vorausschauend hatten sie sich den „Halben“ auf die Bühne mitgebracht.

Die erste Zugabe des Abends wurde nach dem Auftritt der einzigen Dame auf der Bühne, Viola Heller, gefordert. Mit viel Schwung, Liebreiz und sehr neckisch intonierte sie „Sowas Schönes machst du nie mit mir“ und „Spiel mir eine kleine Melodie“.

„Ein bisken Disko“

Hans-Walter Schatte erzählte aus dem Leben eines Seniors und freute sich seines Daseins mit „Was soll’n wir schon im Altersheim“. Hans Beier meinte auch: „Senioren sind nur zu früh geboren“, hatte dann aber doch „Zuviel Angst vor seiner Frau“, um mal kräftig auf den Tisch zu hauen. Markus Mücke hatte so richtig den Ruhrpott-Dialekt drauf, als er „Ein bisken Disko“ erlebte, oder „Ski auf de Wilde Wiese“ fuhr. Auch beim „Lied vom Möbelpacker“ begleitete er sich auf seinem Akkordeon selbst und konnte so den notwendigen Schwung und die musikalische Betonung selbst bestimmen.

Die zu Ehrenden mit Chorleiter Herbert Wilberg (links) und dem Vorsitzenden Horst Walschus (rechts): Eike Wilm Schulte, Fred Schulz, Ingrid Zimmermann und Dieter Kosch (von links).
Die zu Ehrenden mit Chorleiter Herbert Wilberg (links) und dem Vorsitzenden Horst Walschus (rechts): Eike Wilm Schulte, Fred Schulz, Ingrid Zimmermann und Dieter Kosch (von links). © Privat

Die anderen Lieder wurden von Herbert Wilberg mit den aktiven Sängern einstudiert und am Keyboard begleitet, wie auch den Johnny Cash-Song „Ring of Fire“ und das Ronny-Lied „Glory, Glory Hallelujah“, die beide gelungen von Wolfgang Riedesel (mit achtsaitiger Bariton-Ukulele) und Hartmut Damschen mit ihren Bassstimmen als Duo gesungen wurden.

Als Bauchredner hatte Juergen Kellner den kleinen Hans und den flippigen Heinrich-Johann mitgebracht. Sänger Rainer Sperling verwandelte sich auf der Bühne durch Kellner in einen Zauberer, der eigentlich gar nichts für sein Können konnte.

Es war ein Abend, dessen Motto „Ein Kessel Buntes“ versprach, dass für jeden etwas dabei sein würde. Das Versprechen wurde auch gehalten. Bei Tanzmusik und einem frischen Bier oder einem Wein ging der Abend in die Nacht über.

Überaus gut gefüllt war der Saal Ochtendung zum traditionellen Mettwurstessen des MGV Holthausen. Dennoch: Vor der vierjährigen Pause sei die Resonanz noch größer gewesen, erklärte der Vorsitzende.
Überaus gut gefüllt war der Saal Ochtendung zum traditionellen Mettwurstessen des MGV Holthausen. Dennoch: Vor der vierjährigen Pause sei die Resonanz noch größer gewesen, erklärte der Vorsitzende. © DAMSCHEN

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