Verzögerungen: B 236 wird erst später freigegeben

Die Überprüfung des Fangzauns an der B236 ist eigentlich abgeschlossen, doch Totholz sorgt jetzt für eine Verzögerung.
Plettenberg/Werdohl – Eigentlich sollte am Freitag im Laufe des Tages wieder freie Fahrt auf der Bundesstraße B 236 zwischen Plettenberg und Werdohl herrschen. Kurz hinter der Ortslage Teindeln war die Fahrbahn in den letzten zwei Wochen halbseitig gesperrt. Und das bleibt nach der neuesten Meldung von Straßen.NRW auch weiterhin so – auch wenn am Wochenende und in den Abendstunden dort keine Arbeiten stattfinden.
Bestehen bleiben muss die Ampelregelung, weil in dem Bereich, in dem die geologischen Arbeiten stattgefunden haben, sogenannte Gefahrenbäume mit Trockenheitsschäden und Totholz festgestellt wurde. „Aufgrund der aktuellen Wetterlage mit durchnässtem Boden und Sturmböen könnten die Bäume auf die Bundesstraße stürzen. Aus Sicherheitsgründen bleibt die halbseitige Verkehrsführung daher bestehen, bis die Bäume entfernt sind“, heißt es in der Mitteilung.
Baumfällungen bereits Ende letzten Jahres
Da es sich um Bäume in Privatbesitz handele, sei dafür der Eigentümer zuständig, der bereits informiert worden sei. Warum besagte Bäume nicht im Zuge der halbseitigen Sperrung und der Fällmaßnahmen Ende November letzten Jahres entfernt wurden, blieb ebenso offen, wie die Dauer der Sperrung.
Tätig waren in diesem Bereich in den letzten Tagen Geologen, die den gesamten Hang vor und hinter dem Fangschutzzaun auf schadhafte Stellen und Veränderungen im Gestein untersuchten. Wie Julia Ollertz, Sprecherin von Straßen.NRW, Niederlassung Netphen, erklärte, bestand die Hauptaufgabe der Geologen darin, im Rahmen einer Bauwerkinspektion die Zäune und Netze an dem Steilhang zu untersuchen.
„Diese Untersuchung war eigentlich schon viel früher geplant, wurde aber wegen der A45-Sperrung und der Hochwasserbaustellen mehrfach verschoben“, so die Straßen.NRW-Sprecherin.
Den Auftrag habe man an die Ahlenberg Ingenieure GmbH mit Sitz in Herdecke vergeben, die ihrerseits mit den Kletterspezialisten und Geologen der Firma Salmen aus Meschede zusammenarbeiten würden. Bei der Untersuchung, die eine Art Zaun-Tüv sei, werde die Standfestigkeit der Zaunmasten und die Beschaffenheit der Fanggitter und der Fangnetze überprüft. „Der gesamte Hang wird dabei mit den Augen, Händen und Füßen untersucht“, erklärte Ollertz.
Fangnetz nicht mehr Stand der Technik
Der Fangzaun an sich sei noch nicht sehr alt, wohl aber das Fangnetz unterhalb. Nachdem Ende des letzten Jahres der Bewuchs in dem Bereich zumindest in Teilen entfernt wurde, werde nun untersucht, inwieweit Wurzelwerk oder andere Dinge das Netz beschädigt hätten. Auch die Länge und Beschaffenheit der Befestigungsanker im Erdreich oder im Fels werde überprüft.

Nach den ersten Erkenntnissen gebe es in dem Bereich des unteren Fangnetzes offenbar Reparaturbedarf, da dieser nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entspreche. „Dieser Bereich wird auf jeden Fall erneuert werden müssen“, so Ollertz. Über das genaue Schadensbild gebe aber erst das abschließende Gutachten Auskunft. Auf der Grundlage der darin getroffenen Empfehlungen würden entsprechende Maßnahmen abgeleitet.
Die Straßen.NRW-Sprecherin zeigte Verständnis für den Unmut der Verkehrsteilnehmer, erklärte aber, dass sich Straßen.NRW bei solchen Sperrungen an geltendes Recht und an die Vorgaben aus dem Bereich des Arbeitsschutzes halten müsse.