„Wir sind mit den aktuell niedrigen Mängelquoten zufrieden“, sagt auch Wolfgang Schmidt, Leiter der TÜV-Station vor Ort. „Die Sicherheit steigt von Fahrzeug- zu Fahrzeuggeneration, zudem legen die Autohersteller einen Fokus auf die Langzeitqualität.“ Auch Autohäuser und Werkstätten hätten einen Anteil an der häufigen Mängelfreiheit. Wer sein Auto regelmäßig zu den empfohlenen Inspektionsterminen in einer Fachwerkstatt warten lasse, habe bei der Hauptuntersuchung weniger Mängel an seinem Fahrzeug. „Besonders freuen würde es uns aber auch, wenn der kurze Check des Fahrzeuglichts zur Routine wird.“
Dass die Beleuchtungsanlage von Fahrenden aktuell noch oft vernachlässigt wird, zeigt auch die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liegt „Licht und Elektrik“ in der Statistik erneut vorne. Und das, obwohl zumindest die Kontrolle der Beleuchtungsanlage in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Allerdings ist die Quote der erheblichen Mängel in diesem Bereich erneut gesunken. „Daran haben auch die Hersteller mit der Entwicklung von zuverlässiger und moderner Fahrzeugtechnik ihren Anteil“, heißt es von den Tüv-Verantwortlichen. Insgesamt waren laut Tüv-Statistik „Licht und Elektrik“, „Achsen, Räder und Reifen“, „Umweltbelastung“ und „Bremse“ die Mängelgruppen, die am häufigsten aufgetreten sind.
Festgestellt wurde auch: Je älter die Fahrzeuge bei ihrem Tüv-Termin sind, desto höher ist die Zahl derer, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Die aktuellen Zahlen belegen: Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 5,1 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es bereits neun Prozent. Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Fahrzeugalter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt aktuell bei den Dreijährigen bei 42,941 Kilometern und bei den fünfjährigen Fahrzeugen bei 68.977 Kilometern.
Wichtig: Wer zurzeit noch mit einer braunen Plakette für 2022 unterwegs ist, sollte sich bald einen Termin bei seinem Tüv geben lassen. Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel ändert sich die Farbe der Plakette von Braun auf Rosa. Damit ist zum Beispiel für die Polizei direkt erkennbar, wenn der Tüv-Termin überzogen wurde. Nach mehr als zwei Monaten wird ein Verwarngeld fällig, ab dem achten Monat kommt sogar noch ein Punkt in Flensburg hinzu.
Als das Auto mit den geringsten Mängeln wird die B-Klasse von Mercedes-Benz im Tüv-Report 2023 gelistet, die damit ebenso als Van-Klassensieger glänzt. Auch in zwei anderen Bereichen kann der Stuttgarter Autohersteller mit dem Stern überzeugen: So belegen die A-Klasse im Kompaktsegment und der GLC im Bereich der SUV die Spitzenplätze. Komplettiert wird das Bild mit dem Volvo V40 in der Kompaktklasse sowie dem Honda Jazz und dem Kia Picanto in den Bereichen Kleinwagen und Minis.
Auf den unteren Plätzen im Ranking finden sich je nach Alter der Dacia Logan und Duster sowie der Renault Clio wieder, der im gediegenen Fahrzeugalter zwischen zehn und elf Jahren mit erheblichen Mängeln zu 36,4 Prozent durch die Hauptuntersuchung fällt.
Tüv-Report: Der Tüv-Report, der typspezifische Fahrzeugmängel detailliert auflistet und damit zu einem wichtigen Ratgeber beim Gebrauchtwagenkauf wird, gibt es an jeder Tüv-Station und im Zeitschriftenhandel zum Preis von 5,90 Euro.